Western Australia, West

Oktober 2019

Die Küste des Indischen Ozeans

Von Broome über Port Hedland, Karratha, Dampier, Exmouth und den Cape Range NP bis Carnarvon.

Zunächst fahren wir nun auf dem HWY 1 weiter Richtung Südwesten. Mal sehen wohin es uns in den nächsten Tagen verschlägt.

Der HWY 1, der “Great Northern Highway“, geht laut Karte immer an der Küste entlang. Doch diese ist meist 15 bis 30 km entfernt. Somit sehen wir den schönen Küstenbereich nur wenn wir den HWY 1 verlassen. Doch dieses ist in dem dünn besiedelten Gebiet unterhalb von Broome auch nur max. alle 100 km möglich. Dann allerdings tut sich ein wahres Paradis in blau (Himmel), weiß (Sand) und türkis (Wasser) auf. Ein solcher Abstecher lohnt sich auf jeden Fall. Und wenn dann noch die Sonne im Meer versinkt, ist der Abend perfekt.

Abendspaziergang am Strand.

Überlange LKW, die Road Trains, sind hier in Australien an der Tagesordnung.

Auf den meisten Highways darf 110 km/h gefahren werden. Wir stellen den Tempomat meist auf echte 90 km/h (nach Navigationsanzeige) ein und lassen die Landschaft an uns vorüberziehen. Doch wenn uns dann noch ein Road Train (Straßen-Zug) überholt, ist das für uns schon etwas Außergewöhnliches. 

Auf dem gut 600 km langen Abschnitt zwischen Broome und Port Hedland (praktisch wie zwischen Hannover und München) gibt es so gut wie keine Ortschaften und nur 2 Tankmöglichkeiten an einem Roadhouse, die sollte man auch nutzen. Hier gibt es auch Kleinigkeiten zu essen und zu trinken, aber sonst ist der Hund verfroren.

Roadhouse in Pardoo am HWY 1.

Landschaften, Wildblumen und Pflanzen

Wir sind weiter auf dem Highway 1 unterwegs und kommen bald nach Port Hedland. Die Stadt ist mit knapp 14.000 Einwohnern eine der größten Städte in West Australien. Der Hafen Port Hedland, über den vor allem Eisenerz verschifft wird, gehört zu den größten Häfen für Schüttgut weltweit.

Auf dem Campground in Port Hedland stehen wir direkt unter einem schattenspendenden Sossage Tree (Wurstbaum) mit ganz dicken Früchten, so dick wie Rüben.

Hoffentlich fällt diese Frucht diese Nacht nicht runter.

Unser Standort in Port Hedland am 06.10.2019.

In Port Hedland bietet die Seemannsmission Hafenführungen an. Da sind wir bei einer Barkassenfahrt dabei. Schon beeindruckend, die erzbeladenen großen Schiffe aus der Nähe zu sehen.

Das Erz wird mit 2,5 km langen Güterzügen angeliefert und hier direkt per Förderbänder in den Bauch der Schiffe verbracht.

Mit einer kleinen Barkasse geht es kreuz und quer durch den Hafen.

Wir bleiben auf dem HWY 1, dieser ändert aber kurz unterhalb von Port Hedland seinen Namen von "Great Northern HWY" in "North West Coastal HWY". Er bleibt trotz einiger Straßenbaustellen gut ausgebaut. Die Landschaft wird nun etwas grüner und hügeliger.

An einer Baustelle warten wir den Gegenverkehr ab, darunter natürlich auch die 60 m langen Road Trains.

Die kleinen Hügel und begrünten Flächen bringen Abwechslung zu der bisherigen kargen Steppenlandschaft.

Allerdings haben uns die Temperaturen wieder eingeholt. Tagsüber sind es nun erneut um die 40 °C. Doch zum Glück kühlt es sich in der Nacht etwas ab. Aktuell sind es in Point Samson um 20:00 Uhr noch 25 °C. Unsere Newgen-Kühlkissen haben bisher gute Dienste getan. Hier jedoch unterstützen wir die Kühlleistung dadurch, dass wir sie vor Gebrauch einige Stunden in die Kühlbox legen. 

Newgen-Kühlkissen sind im Internet bestellbar. Wir sind sehr froh, sie mitgenommen zu haben.

Tiere

Wir besuchen Karratha und Dampier und scheinen wieder in der Zivilisation angekommen zu sein. Der Miaree Pool ist wunderschön, doch zur Übernachtung sind hier leider zu viele lästige Fliegen. Am späten Nachmittag finden wir auf einem Naturcampground am Forty Mile Beach, mit direktem Blick auf den Indische Ozean unser Nachtquartier. Ein Pelikan verweilt direkt vor unserem Mobil, später gesellt sich noch ein zweiter dazu. Spätnachmittag Sonne und leichter Wind, ab 19:00 Uhr Vollmond und ein fantastischer Sternenhimmel - ein absoluter Spitzenplatz.

In Karratha und Dampier scheinen wir wieder in der Zivilisation angekommen zu sein.

Der Miaree Pool ist naturbelassen und zum Schwimmen geeignet, doch uns zieht es zum Ozean.

Von einem Pelikan in freier Natur werden wir begrüßt. 

Unser Nachtplatz am 10.10.2019 mit unverbaubarem Blick auf den Indischen Ozean.

Sobald die Sonne untergeht, ist es schnell ganz dunkel und wir betrachten den fantastischen Sternenhimmel.

In Australien ist grundsätzlich jede Steckdose separat schaltbar. Es sind zwar 230 V verfügbar, jedoch ist ein Adapter erforderlich. Den Adapter haben wir mitgebracht und gleichzeitig eine Verlängerungsschnur mit drei 230 V-Steckdosen und zwei eingebauten USB-Steckdosen. Diese Steckdosenleiste ist sowohl in den Hotels als auch im Mobil ganz praktisch.

Adapter und Steckdosenleise gehören ins Reisegepäck.

Inzwischen habe ich eine Taucherbrille, Schnorchel und Flossen in einem Fachgeschäft in Dampier erstanden. Gleich beim ersten Schnorchel-Einsatz konnte ich etliche farbenprächtige Fische und sogar einen Rochen aus nächster Nähe betrachten.

Das Schnorchelset hat sich bereits bezahlt gemacht.

Wenn eben möglich suchen wir Stellplätze zum Übernachten an der Küste auf. Und wenn wir dann morgens gegen 5:30 Uhr von der Sonne geweckt werden und ins erfrischende Nass springen, dann kann der Tag nicht besser beginnen. 

Wir stehen mit der Sonne auf. In den letzten vier Wochen hatten wir noch nicht einen Tropfen Regen.

Leider erreichen wir nicht immer einen so schönen Platz am Ozean. Hier gibt es aber am HWY 1 häufiger große Parkplätze auf denen man 24 Stunden kostenfrei stehen kann, also auch Übernachten. Auch diese Plätze sind schön, haben aber eben keinen Meerblick.

Zwischen den Bäumen suchen wir etwas Schatten.

Brücken gibt es hier eher selten, dafür sehr häufig „Floodways“. Das sind gekennzeichnete Bereiche auf den Straßen, die bei starken Regenfällen überflutet sein können. Bisher haben wir solche Situationen jedoch noch nicht erlebt.

Die Floodways werden vorangekündigt, darauf hingewiesen und schließlich kann die Höhe des Wasserstandes abgelesen werden.

Termitenhügel haben wir sehr häufig im Norden des Landes gesehen. Nun treffen wir hier in der Gegend um Exmouth wieder zahlreiche Termitenhügel an. Die Hügel sind genau wie die Menschen. Es gibt große und kleine, dicke und dünne, dunkle und helle. Termitenhügel können sehr groß werden und mehrere Millionen Termiten beherbergen. Ein Termitenhügel ist nur der oberirdische Teil eines Termitenbaus. Je nach umgebendem Erdmaterial haben die Hügel die entsprechende Farbe. Das Baumaterial der Termitenhügel setzt sich aus Erde und zerkautem Pflanzenmaterial zusammen, als Bindemittel dienen auch Kot und Speichel der Termiten. Diese Mischung kann eine enorme Festigkeit und Härte erreichen.

(mit Auszügen aus Wikipedia)

Termitenhügel in West Australien.

Kurz vor Exmouth erreichen wir die Ningaloo Coast. Eine wunderschöne Gegend mit kristallklarem Wasser.

In Exmouth läuft uns der erste Emu über den Weg …

… und auch Kakadus sind hier zu Hause.

Vollmondnacht an der Ningaloo Coast.

An der Ningaloo Coast gibt es viele Wasserschildkröten. Sie werden bis zu einem Meter groß. Doch so schnell sie auftauchen, sind sie auch schon wieder weg.

Der Cape Range National Park ist in dieser Gegend unser eigentliches Ziel. Hier benötigt man einen „Park Pass WA“. Diesen haben wir aber bereits im Bungel Bungel NP erstanden. Er ist in allen WA-Parks für vier Wochen gültig. 

Der WA Holiday Park Pass ist in allen Nationalparks in West Australien gültig.  

Wir erreichen den Cape Range National Park.

Hier können wir auch ein Känguru aus nächster Nähe betrachten.

 

In der Turquoise Bay des Cape Range National Parks kommt nun meine Taucherbrille so richtig zum Einsatz. An den zahlreichen Riffs lässt sich so mancher Fisch entdecken. Mit dem wasserfesten Fotoapparat Lumix Panasonic DMC-FT 5 halte ich diese Momente im Bild und als Video-Sequenz fest.

Der Cape Range National Park liegt direkt traumhaft am Indischen Ozean. Er verfügt über etliche, einfach ausgestattete, aber sehr gut besuchte Campingplätze, die jedoch ausschließlich über das Internet gebucht werden können. Da wir nicht vorgebucht hatten, blieb uns nur noch ein Platz, der über eine Sandstrecke nur mit einem Allrad-Fahrzeug erreicht werden kann. So schalteten wir Allrad, Untersetzung und Sperren ein um dorthin zu kommen - geschafft. Den gesamten Platz hatten wir für uns alleine. Ist klar: über eine solche Zuwegung möchte keiner dorthin. Die Ruhe und die Lage sind einfach traumhaft. Da verzichten wir gerne mal auf fließendes Wasser, Duschen und Toiletten.

Aufgepasst: hier kann es schwierig werden!

Eine solche Strecke durch tiefen Sand ist nicht wirklich lustig.
 

Der Weg dorthin hat sich gelohnt. Abendstimmung im Cape Range National Park.

Hier gibt es zahlreiche einsame Buchten, ideal zum Baden und Schnorcheln. Sie haben alle eines gemeinsam: kristallklares warmes Wasser und weißer Sand.

Wir verlasen den Cape Range National Park, bleiben jedoch an den Ningaloo Coast und besuchen den touristischen Ort Coral Bay. Jeder der eine Taucherbrille hat, geht hier ins Wasser. Das Korallenriff ist in dieser Bucht mit türkisfarbenem Wasser nur wenige Meter vom Strand entfernt. Es lohnt sich tatsächlich hier zu Schnorcheln.  

Diese Bucht, die Coral Bay, ist wirklich ideal zum Schnorcheln.

Auch ich tauche hier ein und erlebe Korallen und bunte Fische.

Am heutigen Abend, es ist der 14.10.2019, finden wir erneut einen traumhaften Wilderness Camp, ohne jegliche Infrastruktur, nicht einmal ein Plumpsklo gibt es hier. Aber direkt am Indischen Ozean und dazu günstig für 20,00 AUD (etwa 12,50 Euro). Für diesen traumhaften Platz verzichten wir gerne auf die Annehmlichkeiten der Zivilisation. Direkt bei der Zufahrt zum Strand läuft uns eine etwa 1,50 m lange Echse über den Weg, so praktisch zur Begrüßung. 

Die Ausschilderung und der Weg zum 14 Mile-Camp ist jedoch abenteuerlich.

Eine so große Echse in freier Natur zu sehen ist schon beeindruckend.

Heute ist es auf dem 14 Mile Campsite stürmisch, aber einfach toll hier.

Unser Nachtplatz bei Sonnenuntergang.

Wir kehren zurück auf den HWY 1 und erreichen Carnarvon. Hier gibt es zahlreiche Gartenbaubetriebe die unter anderem Paprika, Avocados, Mangos und Bananen anbauen. 80% der in Western Australia verzehrten Bananen stammen aus Carnarvon. Die Plantagen wollen wir uns morgen ansehen.

Wir erreichen die 5.800 Einwohner-Stadt Carnarvon.

Unsere bisherige Strecke von Broome bis Carnarvon. Die Übernachtungsplätze sind mit x gekennzeichnet.

In den letzten 4 Wochen haben wir von den rund 813.000 km des australischen Straßennetzes 7.007 km zurückgelegt. Sicherlich sind wir die schönsten Strecken gefahren. Für uns jedenfalls waren sie es bisher, ganz besonders in den Nationalparks und entlang der Küste. Und damit eröffnen wir eine neue Seite auf unserer Homepage. 

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