Südwest Frankreich

Von Bourgneuf en Retz über, Beauvoir-sur-Mer, Royan, Le Verdon-sur-Mer, Soulac-sur-Mer, Lacanau-Océan, Arcachon bis nach Amou.

Südwest Frankreich - korrekte Bezeichnung: Novelle-Aquitaine

Oktober 2021

Für den südwestlichen Teil Frankreichs haben wir uns zwei Wohnmobil-Reiseführer mitgenommen. Auch auf anderen Touren leisteten uns Reiseführer aus der WOMO-Reihe bereits gute Dienste.

Aus der WOMO-Reihe haben wir die Reiseführer „Südwest-Frankreich“ und den Reiseführer „Französische Atlantikküste“ (Teil 1) dabei. Mit der Literatur aus dem WOMO-Verlag sind wir auf unseren bisherigen Touren sehr gut klargekommen. Besonders gut sind die in Touren zusammengefassten detaillierten Beschreibungen mit Karten und GPS-Daten und Anfahrt zu freien und offiziellen Stellplätzen sowie zu Campingplätzen. Infos über V/E-Anlagen, Gas- und Wasserversorgung, den Straßenzustand und empfehlenswerte Gaststätten an der Route.

Neben einem großen Verbrauchermarkt sehen wir eine Autowaschanalage und direkt daneben einen „Waschsalon“ - echt praktisch.

Über France Passion finden wir in Bourgneuf en Rentz einen tollen Stellplatz auf dem Weingut Domaine des Priés. Natürlich haben wir dort den Wein gekostet und gleich einige Flaschen „eingekellert“.

Hier auf dem Weingut stehen wir total ruhig mitten in den Weinfeldern und können die Drohne fliegen lassen.

Unser Standort am 12.10.2021.

Mit einem so schönen Morgenrot und Sonnenaufgang um 8:24 Uhr werden wir nach einer sehr ruhigen und entspannten Nacht inmitten der Weinfelder geweckt. Der Tag kann nur gut werden. 

Indian Summer in den Weinfeldern von Bourgneuf en Rentz.

Eine köstliche Zwischenmalzeit.

Bisher haben wir „Französisch Essen“ mit teuer und nicht sattwerden verbunden, so zumindest in Deutschland. Ganz anders hier in Frankreich: Wenn wir im Restaurant mittags den Ausdruck „Plat du jour“ auf der Karte finden, wissen wir inzwischen, dass es sich um das Tagesgericht handelt. Bei den Menus sind neben dem Preis auch die zur Auswahl stehenden Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts erwähnt. Es lohnt sich auf jeden Fall danach zu schauen um festzustellen, dass bereits ein 3-Gang-Menu unter 15,00 Euro zu erhalten ist, oftmals sogar incl. 0,25 l Wein und einem Kaffee hinterher.

Angeln mal anders.

Wo führt diese Straße nur hin?

Die Passage du Gois ist eine 4,2 km lange Straße, die die Insel Noirmoutier mit dem Festland verbindet, aber nur bei Ebbe. Dieses empfindliche Verbindungsglied, das die Hälfte der Zeit unsichtbar ist, ist auch ein fantastischer Lebensraum. Egal, ob er gerade untergetaucht ist oder aus den Wellen aufsteigt, zieht der Gois die Vögel, die einen Ort zum Ausruhen und Nahrung suchen, ebenso an wie Strandfischer und Neugierige, die sich von diesem Werk der Natur begeistern lassen. Die Überquerung ist ein außergewöhnliches Ereignis. Über diese Straße gelangt man nach Beauvoir-sur-Mer, wo man am Strand Venusmuscheln, Austern und Herzmuscheln finden kann. Wagemutige, die sich von der steigenden Flut überraschen lassen, finden auf den 9 Rettungsinseln entlang der Straße Zuflucht. Doch dieses Abenteuer konnten wir leider nicht eingehen. Wir hätten mehr als fünf Stunden auf Ebbe warten müssen - schade.

Die „Überfahrt“ ist eindeutig geregelt. So zeigen es die Schilder an.

Heute unternehmen wir eine „Atlantik-Kreuzfahrt“ und nutzen dazu die Autofähre zwischen Royan und Le Verdon-sur-Mer. Das Schiff L´Estnaire bringt uns in ca. 20 Minuten über die breite Gironde-Mündung und so können wir unsere Fahrt küstennah fortzusetzen und umfahren damit die Großstadt Bordeaux.

Auffahrt auf die L´Estnaire.

Soulac-sur-Mer, ein sehenswerter Ort.

Die römisch-katholische Pfarrkirche Notre-Dame-de-la-fin-des-Terres ist eine ehemalige Benediktinerklosterkirche in Soulac-sur-Mer im Département Gironde. Seit 1998 ist die Kirche als Teil des Weltkulturerbes der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.

Rathaus (Hotel de Ville) in Soulac-sur-Mer.

Auf unserer Weiterfahrt entlang der Küste fühlen wir uns in die Lüneburger Heide versetzt.

Stand von Lacanau-Océan.

Lacanau liegt im Département Gironde in der Region Nouvelle-Aquitaine, etwa 45 km nordwestlich von Bordeaux. Der Ort hat gut 5000 Einwohner und ist bei Surfern weit über die Grenzen bekannt. Der zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegte Ortsteil Lacanau-Océan an der Atlantikküste gilt mit seinen endlosen weißen Stränden als Surfer-Eldorado. Wir nutzen den einzigartigen Strand zu einem ausgiebigen Spaziergang und „Füßebaden“  

Strandspaziergang in Lacanau-Océan.

Unser heutiger Stellplatz mitten in einem lichten Pinienwald in der Nähe von Lège-Cap-Ferret. Der Platz ist kostenfrei und darf bis zu 48 Stunden genutzt werden.

Pinien-Allee

Die Dune du Pilat, auch Grande Dune du Pilat, an der Atlantikküste bei Arcachon ist die höchste Wanderdüne Europas. Sie hat einen Nord-Süd-Verlauf und ist bis zu 110 m hoch, 500 m breit, etwa 2,7 Kilometer lang (geschätztes Volumen 60 Millionen Kubikmeter) und liegt an der Meeresöffnung des Bassin d’Arcachon, südlich des Städtchens Arcachon und des Vorortes Pyla sur Mer, gegenüber von Cap Ferret. Auf der Westseite (zum Meer) hat sie eine Steigung von zwischen 5° und 20°, die Ostseite fällt stark ab (30° bis 40°) und auf dieser Seite haben wir die Düne kraftraubend und manchmal auf allen Vieren erklommen. Die Düne hat eine reine Sandfläche von 135 Hektar, der umliegende Wald etwa 4.000 Hektar. Da diese Gegend von großem ökologischem Interesse ist, wurde sie 1978 zum Naturschutzgebiet erklärt.

Bis zur halben Höhe gibt es aufgelegte Treppen. Danach wird es sehr mühselig - zwei Schritte vor und einer zurück. Denn den lose "Eieruhrensand" gibt immer wieder nach.

Oben angekommen erfreuen wir uns der herrlichen Aussicht und schauen den Paraglidern zu.

Die französische Küstenlänge des Ärmelkanals und Atlantiks von der belgischen bis zur spanischen Grenze beträgt rund 4.800 km. Von den bisher gefahrenen 3.544 km sind wir nach unseren Aufzeichnungen 2.096 km an der Küste entlanggekommen. Dabei entdeckten wir schroffe Steilküsten, endlose Sandstrände und einsame Buchten – einfach schöne Landschaften. Diese Küstenregion verlassen wir nun und fahren in Südwest-Frankreich landeinwärts. 

Auf den sandigen Böden sehen wir hier große Beregnungsanlagen. Anders als bei uns sind sie als große Kreisberegnungsanlagen auf den Feldern aufgebaut. Diese Art kennen wir sonst nur aus den USA.

In Morcenx la Nouvelle steht eins der typischen französischen Waschhäuser. Sie stammen aus den Jahren 1675 bis 1750 und stehen oft als Monument historique auf der Liste der Baudenkmäler in Frankreich.

Durchfahrtsbeschränkungen von 3,5 t können unsere Fahrt bekanntlich nicht stoppen, wohl aber Höhenbegrenzungen. Doch wenn es einen allzu großen Umweg bedeutet, versuchen wir mit unserem 3,52 m hohen Mobil auch unter niedrigen Durchlässen hindurchzukommen. Wenn es sich um eine Bogenbrücke handelt, funktioniert das auch, wie bei der hier 3,20 m hoch ausgeschilderten Durchfahrt.  

Achtung: nur 3,20 m ausgeschildert, aber es passt trotzdem.

 

 

Auf der Ranch Bignaou bleiben wir einige Tage bei unseren deutschen Freunden Ulich und Tina, die vor 5 Jahren nach Südwest Frankreich ausgewandert sind.

Auf dem Anwesen in Amou unterhalten sie eine kleine Frühstückspension und halten etliche Tiere - Pferde, Hühner, Katzen und einen Hund.

In Amou, ein Ort mit gut 1.500 Einwohnern, besuchen wir am heutigen Sonntag den Wochenmarkt …

… dort erstehen wir bestes Steakfleisch aus der Region und bereiten daraus unser vorzügliches Mittagessen.

Sonnenaufgang in Amou.

Bei einem kleinen Spaziergang in Amou sehen wir einen Wald mit schön gezeichneten Silbereichen …

… und am gestrigen Abend erleben wir einen wundervollen Sonnenuntergang. Der nächste Tag kann nur schön werden.

In der Tat, heute am Dienstag den 19.10.2021 genießen wir die Sonne und Temperaturen von 28 °C. Und so wie es aussieht, wird das Wetter morgen wohl genauso gut.

Mit Tina und Ulrich gehen wir heute gemeinsam essen. Das Tagesgericht (mit großer Auswahlmöglichkeit) ist an einer Tafel angeschrieben.

Für Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise und Espresso, dazu einen Liter Rotwein, zahlen wir pro Person nur 14,00 Euro. Und das Essen hat echt gut geschmeckt.

Nun waren wir 5 Tage bei unseren Freunden auf deren Anwesen in Amou.

Am letzten Abend sitzen wir bei mildem Wetter noch lange auf der Terrasse und schauen bei einem kühlen Getränk zu wie der Vollmond aufgeht.

Heute verlassen wir die Region Südwest Frankreich und fahren Richtung Pyrenäen. Damit eröffnen wir eine neue Seite auf unserer Homepage.

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© Uwe und Anita on Tour