Dezember 2018

Rückreise

So in etwa könnte unsere Rückreise aussehen.

Seit dem 03.12.2018 haben wir wieder europäische Straßen unter unseren Rädern. Selbst hier unten im Süden von Spanien unterscheiden sich die Qualität der Straßen und vor allen Dingen die Fahrweise der Verkehrsteilnehmer ganz erheblich von denen marokkanischer Verhältnisse. 

Am Morgen des ersten Tages, zurück in Europa, werden wir von der Sonne geweckt, mit einer fantastischen Aussicht auf den großen Felsen in Gibraltar.

Die britische Enklave Gibraltar ist nur ca. 10 km lang und gut 2 km breit.

In der Mitte von Gibraltar: der berühmte Felsen. Den haben wir umrundet, um zum Leuchtturm und zum Europa Point zu gelangen. 

Ein letzter Rückblick von Gibraltar aus nach Marokko. Hier ist die Meerenge nur etwa 20 km breit, mit einem sehr starken Schiffsaufkommen.

Gibraltar hat den einzigen internationalen Flughafen der Welt, dessen Start- und Landebahn von einer öffentlichen Straße gequert wird. Also Tempo, bevor der nächste Flieger kommt.

Bunte Häuser auf der Ostseite der Halbinsel.

Auf unserem Weg durch Spanien finden wir kurz vor Sevilla einen tollen Campingplatz. Hier stehen wir direkt neben einem Mandarinenbaum.

Unser Standort am 04.12.2018

Da wir vorhaben Spanien in den kommenden Jahren separat zu besuchen, fahren wir zügig, aber dennoch entspannt, von Süd nach Nord. In unserer Navigation haben wir Autobahnen bzw. Mautstrecken herausgenommen und kommen damit durch einige sehr nette Ortschaften.

Einer unserer Übernachtungsplätze in Spanien. Wir genießen den Sonnenuntergang auf gut 1.200 m Höhe. In der Nacht hatten wir Frost mit -4°C.

Nach dem Motto: „Wir sind dann mal weg …“ sind wir in den Pyrenäen auf der N135 auf einem der Jakobswege unterwegs.

Nun sind wir bei unseren Freunden in Amou in Südwest Frankreich angekommen. Wir haben viel zu erzählen und werden 3 Tage bleiben.

Bei einem Spaziergang mit den Pferden erkunden wir die Umgebung.

Auf der angrenzenden Wiese geht es den Pferden echt gut.

Unsere Freunde unterhalten direkt am Jakobsweg eine kleine Frühstückspension. Sie kümmern sich liebevoll um ihre Gäste und um ihre beiden Pferde, drei Katzen und sechs Hühner. Weitere Informationen unter http://ranch-bignaou.jimdo.com

In den nächsten Tagen geht es weiter zu Freunden in die Schweiz und nach Süddeutschland.

Von Amou aus nehmen wir auch in Frankreich nicht die Autobahnen, sondern kleinere Landstraßen. Hier in der Nähe von Albi, oberhalb des Flusses Tarn, sehen wir von einem Höhenzug auf den Morgennebel im Tal.

Auf 1.200 m Höhe haben wir -2°C und eine leichte Schneedecke.

Gelbwesten protestieren und besetzen die Autobahnen. 

Seit Wochen rumort es in Frankreich und überall formieren sich die Gelbwesten gegen die angekündigte Steuererhöhung auf Treibstoffe. Für das kommende Wochenende werden erneut große Proteste gegen die Regierung und Präsident Emmanuel Macron erwartet. Die angebotene Aussetzung der nächsten Steuererhöhung auf Treibstoffe hat die Menschen nicht beruhigen können. Heute haben wir an einer Supermarkt-Tankstelle getankt und für Diesel 1,409 Euro/Liter bezahlt. Andere Tankstellen sind noch zirka 10 Cent teurer.

Unser heutiger Standort am 11.12.2018 in St. Christophe sur Dolaison.

Am 12. Dezember fahren wir ab Mittag nur noch durch dichten Nebel. Erst als wir am späten Nachmittag aus den Niederungen auf einen Höhenzug fahren, stahlt über den Wolken wieder die Sonne. 

In der Nacht war es echt kalt: -8°C. Wir starten gegen 9:30 Uhr zu unserer letzten Etappe in Frankreich. Es ist immer noch -6°C; aber der schönste Sonnenschein. Die Landschaft sieht zauberhaft aus.

Frankreich ist von einer Gewalttat erschüttert worden. Auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt eröffnete am Dienstagabend (11.12.2018) ein Mann das Feuer auf die Marktbesucher. Er töte vier Menschen und verletzte zwölf weitere Besucher. Danach konnte er fliehen. Sofort wurde eine Großfahndung nach dem polizeibekannten Täter eingeleitet. In den Medien war von fünf Stunden Wartezeit an der Grenze zu Deutschland die Rede. Als wir heute, am 13.12.2018, die Grenze in Mülhausen passieren, ist die Autobahn zwar auf eine Fahrspur reduziert und die zul. Geschwindigkeit auf 20 km/h herabgesetzt, doch eine Polizeikontrolle fand nicht statt. So erreichten wir Deutschland ohne Verzögerung. 

Morgen fahren wir in die Schweiz. Dort besuchen wir einen Reisefreund, den wir auf unserer Tour im letzten Jahr in Nordamerika kennenlernen durften. Wie wir, war auch Beat dort mit seinem Wohnmobil unterwegs. Mehrfach verabredeten und trafen wir uns in Kanada und Alaska. Sicherlich werden wir uns nun sehr viel zu erzählen haben.  

Das Treffen in der Schweiz mit Beat (rechts) war wirklich klasse, viele Erinnerungen an Nordamerika wurden wieder wach. Wie zu erwarten, gab es einen regen Informationsaustausch unter Wohnmobilisten. Unter anderem berichteten wir über Marokko und Beat zeigte Bilder von seiner diesjährigen Tour durch Mexiko.

 

Abends schlendern wir durch die historische mittelalterliche Altstadt von Engen im Landkreis Konstanz. Dort versuchen wir in Weihnachtsstimmung zu kommen, doch irgendwie gelingt uns das noch nicht.

30 km südlich von Stuttgart, direkt am Neckar liegt die Universitätsstadt Tübingen. Dort besuchen wir Freunde und mit ihnen den historischen Weihnachtsmarkt in der Altstadt. Hunderte von Buden bilden am 3. Adventswochenende einen unverwechselbaren Weihnachtsmarkt.

Nach dem ersten Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt in Tübingen stellt sich allmählich bei uns nun etwas Weihnachtsstimmung ein. Doch in Gedanken und in Gesprächen mit unseren Freunden sind wir auch noch in der Wüste von Marokko. 

Heute Nacht schneit es. Auch wenn es nur 6 cm sind, so wird uns nun doch klar, dass bald Weihnachten sein muss.

Nördlich von Tübingen ist das gut erhaltene und wirklich sehenswerte Zisterzienserkloster Bebenhausen unser nächstes Ziel. 

Die Ursprünge der Abtei gehen auf das Jahr 1180 zurück. Nach der Reformation in Württemberg (1534) dienten die Klostergebäude als Klosterschule, Jagdschloss der Könige von Württemberg und als Sitz des Landtags des Landes Württemberg-Hohenzollern. 

Die letzte Nacht verbrachten wir auf einem ruhigen Stellplatz in Backnang. Den haben wir über die kostenfreie und echt gut funktionierende App park4night gefunden. Der Platz liegt direkt an der Murr, hat nur vier Stellplätze und verfügt sogar über eine Dumpstation, für uns ideal.  

Mit einem Abstecher über Augsburg, zum Besuch eines ehemaligen Arbeitskollegen mit dem ich freundschaftlich verbunden bin, geht es nun weiter Richtung München.

 

 

Die App park4night ist für Wohnmobilisten die nicht ausschließlich Campingplätze ansteuern, sondern auch mal auf einem ruhigen Parkplatz oder dergleichen übernachten möchten, wirklich empfehlenswert. Die Ziele lassen sich ganz einfach selektieren, z.B. nach Ver- und Entsorgungsstationen oder kostenpflichtig bzw. kostenfrei etc.

In Marokko haben uns Reisebekannte die App park4night empfohlen. Ich habe sie heruntergeladen und möchte sie inzwischen nicht mehr missen.

Nachtrag vom 01.01.2021:

Inzwischen hat sich das Logo von park4night geändert und die App ist noch anwenderfreundlicher geworden.

Auch heute Nachmittag steuern wir kurz vor München in Sulzemoos einen Stellplatz über park4night an. Er liegt direkt am Campingstore „Der Freistaat“, der Platz ist kostenfrei und bietet ebenfalls kostenfrei überzeugend schnelles WiFi.

Hier ein Beispiel für Stellplätze im Raum München die park4night anzeigt.

Den heutigen Tag nutzen wir um nach Garching zu fahren. Dort entstand kürzlich ein außergewöhnliches Bauprojekt: Das ESO Supernova Planetarium & Besucherzentrum. In meiner beruflich aktiven Zeit war ich Pressereferent der Deutschen Doka. Damals organisierte ich einen Baustellenbesuch dort in Garching mit Journalisten der deutschen Baufachpresse. Zu der Zeit stand das Projekt noch im Rohbau, um so mehr war ich gespannt, wie der fertige Bau nun aussieht. Weitere Informationen unter: www.doka.com/de/references/europe/Eso_Supernova 

Das ESO Supernova Planetarium & Besucherzentrum ist ein hochmodernes Astronomiezentrum mit einer einzigartigen Kubatur und Fassade.

Spiralförmig begeht man das Innere des Gebäudes und erhält an vielen Stationen detaillierte Informationen über den Himmel, unser Sonnensystem und das weite Universum. 

Auch wenn ich mittlerweile seit zwei Jahren im (Un-)Ruhestand bin, besteht nach wie vor der Kontakt zu meinem ehemaligen Arbeitgeber und etlichen Kollegen. Am 19. Dezember findet die diesjährige Weihnachtsfeier des Unternehmens statt. Als wir in Marokko waren erreichte uns die Einladung zu der Feier. Darüber haben wir uns sehr gefreut und per E-Mail unsere Teilnahme zugesagt.

In einer zünftigen Almhütte im Raum München findet die diesjährige Weihnachtsfeier statt. Die ausgezeichneten Geschäftsergebnisse tragen zu einer feierlichen und stimmungsvollen Veranstaltung bei.

Von München aus nehmen wir nun weitestgehend Autobahnen gen Norden; machen jedoch noch einen kurzen Abstecher in die fränkische Schweiz zum Mittagessen in einer gut bürgerlichen Brauereigaststätte, die uns schon seit vielen Jahren bekannt ist. Weiter geht es über die wenig befahrenen Autobahnen A73 und A71 durch den Thüringer Wald. Am Abend nächtigen wir in Walkenried im Harz, in der Nähe des dortigen Zisterzienserklosters. Von dort aus starten wir am nächsten Morgen zu unserer letzten 150 km-Etappe. Am 21.12. treffen wir bei norddeutschem Schmuddelwetter gegen Mittag zu Hause ein. Damit endet nach sieben Wochen und 9.605 unfallfreien Kilometern mit unvergesslichen Eindrücken, tollen Erlebnissen und netten Begegnungen unsere Marokko-Tour.

An dieser Stelle danken wir allen Reisefreunden ganz herzlich die uns auf unserer Homepage „begleitet“ haben und wünschen ein besinnliches und friedvolles Weihnachtsfest sowie einen gesunden und erfolgreichen Start ins neue Jahr.

Als Erinnerung an diese beeindruckende Tour ist inzwischen das Fotobuch "Marokko" entstanden.

Nachdem wir aus Marokko zurück waren, schmiedeten wir bereits Pläne, welches Fernziel uns als nächstes gefallen könnte. Seit vielen Jahren stehen wir mit einem Paddel-Freund in Australien in Kontakt. Markus hat uns bereits zweimal besucht. Ein Gegenbesuch steht an. Wenn nicht jetzt, wann dann.

 

Anfang Februar 2019 besuchten wir in Hannover die Freizeitmesse abf. Australien war das diesjährige Partnerland. So konnten wir uns auf zahlreichen Ständen sehr detailliert über Australien informieren. Schließlich überzeugten uns versierte Gespräche und ein gutes Angebot vom Fernreise-Veranstalter Explorer. Einige Tage später buchten wir im Explorer-Reisebüro in Hannover den Flug, die erste Übernachtung in Australien und ein Wohnmobil. So werden wir unser eigenes Mobil nun zu Hause lassen und uns im Outback auf einen Allrad-Toyota verlassen müssen.

 

In diesem Jahr nutzen wir unser Wohnmobil für Touren in Deutschland, auch hier gibt es noch viel zu entdecken. Mit einigen Kurztrips nach Berlin zur Grünen Woche, zur Baumesse bauma nach München, zum Paddeln zur Loreley an den Rhein und zum Sommerurlaub an der Nordsee brachten wir in 2019 bisher lediglich zusätzliche rund 7.000 km auf den Tacho. Darin inbegriffen ist bereits die Tour unserer Tochter mit Familie an die Ostseeküste.  

Auch Deutschland ist sehr schön, besonders bei einem so herrlichen Sonnenuntergang.

Ein toller Nachtplatz an der Müritz.

Mit einem Klick geht es hier zu unserer nächsten Tour nach:

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© Uwe und Anita on Tour