November 2018

Der Osten Marokkos

Von Nador über Al Hoceima, Fes, Ifrane, Azrou, und Midelt nach Merzouga.

Es ist geschafft, wir sind in Marokko. Am Freitag, den 09. November erreichen wir Nador. Doch die ersten Kilometer auf marokkanischem Boden sind ereignisreich. Zunächst wollte man uns bei der Einreise eine Autoversicherung „aufschwatzen“, obwohl wir eine gültige Grüne Versicherungskarte für Marokko haben. Das lag aber auch evtl. an den Verständigungsschwierigkeiten. Danach bot man uns für 30,00 Euro „Hilfe“ bei der Zollabfertigung an. Dieses Angebot schlug ich selbstverständlich aus und es ging unproblematisch durch den Zoll.

 

In der Hafenstadt Nador wollten wir das erste marokkanische Geld (10,00 Dirham etwa 1,00 Euro) an einem Bankautomaten ziehen und eine SIM-Karte für unser mobiles Netzwerk erstehen. Bei einem kurzen Stopp an einem Kreisverkehr bemerkte ich etwas Ungewöhnliches auf unserem Fahrzeugdach. Es sind drei junge Männer über die Heckleiter auf das Dach gesprungen; in der Hoffnung, dass wir in den Hafen fahren und sie als blinde Passgiere nach Europa gelangen. Über unsere Rückfahrkamera konnte ich das Spiel jedoch beobachten und dem Treiben Einhalt gebieten. Schnell war ein hilfreicher Polizist zur Stelle und wie aus dem Nichts tauchte Mani auf, ein gebürtiger Marokkaner der aber schon lange in Deutschland lebt und arbeitet. Mit seiner Hilfe als Dolmetscher konnten wir das Geschehene mit der Polizei besprechen. Doch die drei Jungs waren ebenso schnell wie sie auftauchten auch wieder verschwunden. Jedenfalls bot die Polizei zur Sicherheit an, uns zur Bank zu begleiten. So zogen wir praktisch unter Polizeischutz unser Geld. Mani war uns dann auch bei der Beschaffung der SIM-Karte sehr behilflich. Für 15,00 Euro haben wir nun eine 10 GB-Karte und sind mit der Welt verbunden.

So in etwa könnte unsere Tour durch Marokko verlaufen. Zunächst geht es nun in den nächsten Tagen Richtung Süden über den Atlas, dann in die Wüste und anschließend an der Küste entlang gen Norden Richtung Tanger. Die genaue Route legen wir allerdings spontan vor Ort fest und machen sie von Wind, Wetter, Straßenverhältnissen und unserer Laune abhängig. Nach ersten Schätzungen werden wir in den nächsten vier Wochen auf den Straßen und Pisten Marokkos rund 5.000 km (ohne An- und Abreise) unterwegs sein.

Und so planen wir den ersten Teil unserer Tour.

Am Abend nach der Ankunft in Nador fahren wir noch bis zur Mittelmeerküste Richtung Al Hoceima und übernachten dort auf einem bewachten Parkplatz.

Al Hoceima liegt direkt am Mittelmeer.

Der nächste Tag verläuft ganz entspannt. Wir fahren bei bestem Wetter weiter bis Al Hoceima und von dort aus verlassen wir die Küste. Durch die Berge geht es Richtung Taza, eine Stadt mit rund 500.000 Einwohnern. Auf dem Weg dorthin passieren wir etwa acht Polizeikontrollen. Doch als Touristen werden wir immer freundlich durchgewunken. Auch in Taza nächtigen wir auf einem bewachten Parkplatz, ganz in der Nähe der Altstadt. Dort treffen wir auf Said, ein marokkanischer Deutschlehrer, der uns für den nächsten Tag spontan zum Tee zu sich und seiner Familie nach Hause einlädt. Am Abend schlendern wir durch die verwinkelten Gassen mit aberhunderten kleinen und kleinsten Verkaufsständen.

Ein abendlicher Bummel durch die Altstadt von Taza ist lohnenswert.

Um kurz nach 10:00 Uhr holt Said uns am Sonntag ab. Wir fahren hinter ihm her zu sich nach Hause. Dort genießen wir die marokkanische Gastfreundschaft bei Tee und weiteren selbstgebackenen Süßigkeiten. Das Gespräch mit Said und seiner Familie wird uns angenehm in Erinnerung bleiben. Wir hoffen, dass wir Said mit seiner Familie zu einem angebotenen Gegenbesuch bei uns in Deutschland tatsächlich mal begrüßen können.           

 

Für uns geht es weiter Richtung Fes. Vorbei an Landwirtschaft wie anno dazumal. In Marokko treffen Moderne und Tradition einvernehmlich aufeinander.

Landwirtschaft wie anno dazumal.

Das Wetter ist hier einfach prima. Heute am 11. November hatten wir sommerliche 27°C, da verstehen wir es, dass manche Rentner mit Ihren Wohnmobilen hier überwintern. Auch für die nächsten Tage ist weiterhin gutes Wetter angesagt.

Das Herbst- und Winterwetter in Marokko ist sehr gut verträglich. Zum Vergleich liegt Marokko in etwa auf der Höhe von Florida.

In Marokko ist es zu dieser Zeit fast 1 ½  Stunden pro Tag länger hell als in Deutschland. Das kommt uns sehr entgegen.

Mit gut einer Million Einwohnern ist Fès die drittgrößte Stadt Marokkos. Sie ist die älteste der vier Königsstädte des Landes (neben Marakesch, Meknes und Rabatt). Die Altstadt (Fès el Bali/el Medina el Qadima) besteht aus dem Stadtteil um die Qarawiyīn-Moschee bzw. -Universität, die nach ihrer Gründung im Jahr 859 das Zentrum des öffentlichen Lebens darstellte. Sie wird von der Stadtmauer eingeschlossen und inmitten gibt es unzählige enge Gassen mit tausenden Verkaufsständen – buntes Treiben ist hier garantiert. Das religiöse Leben wird durch die zahlreichen Moscheen in der Altstadt geprägt.

Impressionen aus Fes.

Traditionelle Färberei und Gerberei in Fes.

Heute (12.11.2018) halten wir uns in Fes auf.

Auf dem Weg über Ifrane in den Süden sehen wir in freier Natur zutrauliche Berber-Affen in den Bergen. Sie sind offenbar an Menschen gewöhnt.

Die traditionelle Küche in Marokko ist gesund und schmackhaft.

Immer wieder bieten sich schöne Fotomotive.

Diese Schilder sind ernst zu nehmen.

Häufig kommen wir an Flussoasen mit üppigen Palmenhainen vorbei.

Von Midelt aus buchen wir auf Empfehlung eine Tour mit Übernachtung in der Wüste. Sie wird vom Hotel Dar Ouzine in Hassi Labied aus starten.

Für eine Nacht bleibt unser Wohnmobil vor dem Familienhotel Dar Ouzine in Hassi Labied stehen.

Mehr unter: www.riadouzine.com

 

Ab in die Wüste.

Wir erfahren, dass es in Marokko keine Kamele gibt, nur Dromedare. Das sind die mit einem Höcker. Uns jedenfalls gefällt es auf den Tieren sehr gut.

Gestern hat es in der Wüste noch geregnet. Heute haben wir ein echt klasse Wetter.

Wir bleiben über Nacht in einem Camp und genießen die Stille. Die gesamte Wüstentour ist ein einmaliges Erlebnis für uns.

Dromedare sind genügsame Wüstenschiffe.

Wir genießen den Sonnenuntergang in der Sahara.

Nach einem perfekten Abenessen holt Hassan die Trommel raus und macht nur für uns original Berber-Musik.

Bereits vor Sonnenaufgang stehen wir auf und erleben auf den Rücken der Dromedare den fantastischen Sonnenaufgang.

Bald sind wir zurück im Hotel und bekommen dort ein reichhaltiges Frühstück.

Es geht weiter Richtung Merzouga. Dort mussten wir leidvoll erfahren, dass man sich auch mit einem 4x4 im Wüstensand festfahren kann. 

Achtung: Dromedare! Die laufen hier auch frei herum.

Selbst Mitte November ist das Wetter, wie hier am Triumphbogen von Hassan II in Rissani, echt gut.

Überladen oder nicht, das ist hier die Frage.

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© Uwe und Anita on Tour