Baskenland
Gipuzkoa, Bizkaia, Kantabrien
Von Amou (F) über San Sebastian (E), Bilbao, Santander, Llanes, Canales, Panes, Vega und Riaño bis nach Ribadesella .
November 2023
Am 01.11. fahren wir von Frankreich nach Spanien. Es geht hier im Südwesten durch eines der größten Kiwi-Anbaugebiete Frankreichs.
Die ursprünglich aus China stammende und vor allem in Neuseeland verbreitete Kiwi wird seit den 1970er-Jahren auch in Frankreich angebaut. Seither hat sie ihren Siegeszug über den Markt angetreten. Im Südwesten Frankreichs erhielt die besonders schmackhafte und leicht säuerliche Adour-Kiwi bereits im Jahre 1992 das Gütesiegel Label Rouge und wurde 2009 mit der Herkunftsbezeichnung IGP ausgezeichnet.
Kurze Zeit später kommen wir in den französischen Teil des Baskenlandes.
Die Orts- und Hinweisschilder sind hier im Baskenland zweisprachig. Wobei die französische Beschriftung oft übersprüht ist - ein Zeichen der Basken, die für die Unabhängigkeit des Baskenlandes kämpfen.
Zweisprachige Schilder im Baskenland.
Der Grundkonflikt zwischen dem Baskenland, Spanien und Frankreich umfasst drei Punkte: Erstens definieren sich Basken primär über ihre Sprache. Deshalb fordern sie, dass Madrid und Paris das Euskara - Europas älteste noch lebende Sprache - als gleichberechtigte Amtssprache anerkennen. Zweitens streben sie die territoriale Einheit ihrer sieben Provinzen an, von denen vier im Königreich Spanien und drei in der Französischen Republik liegen. Drittens, schließlich, möchten sie über die politische Zukunft ihres Gemeinwesens selbst bestimmen können. Die drei Forderungen kollidieren mit dem in Spanien und Frankreich vorherrschenden Zentralstaatsverständnis.
Heftige Ausläufer des Orkantiefs "Ciaran" bescherte uns vom 1. auf den 2. November eine äußerst unruhige und stürmische Nacht.
Im Gegensatz zu Frankreich, wo die Restaurants mittags um Punkt 12:00 Uhr öffnen, bekommen wir in Spanien erst um 13:00 Uhr das Essen serviert. Dort wo viele weiße Autos stehen, (Handwerkerautos) werden zu einem günstigen Preis einheitliche traditionelle Mittagsmenüs angeboten. Heute gab es vorweg Paella und Brot, als Hauptgericht wahlweise Steak mit Pommes Frites bzw. Fisch mit Kartoffelscheiben und als Nachspeise Joghurt mit Erdbeersauce. Als Getränke wurden 1 l Wasser und 0,75 l Rotwein gereicht. Zu guter Letzt gab es noch je einen Espresso - und wir zahlten für alles zusammen für 2 Personen nur 26,00 Euro. Dafür können wir selbst nicht kochen.
So ist uns leider einiges entgangen: Die Malereien und Gravuren in der Santimamiñe-Höhle von Busturialdea werfen ein Licht auf die Lebensform der Basken in der Zeit vor 14.500 und 12.000 Jahren, für die Rekonstruktion der baskischen Geschichte sind sie besonders wertvoll. Seit 2008 ist Santimamiñe Weltkulturerbe. Entdeckt wurde die Höhle zufällig von Kindern im Jahr 1916.
Gaztelugatxe ist eine zum spanischen Baskenland gehörende Insel im Golf von Biskaya, die unmittelbar vor der Felsenküste der Costa Vasca zwischen den Orten Bakio und Bermeo liegt. Die Insel ist etwa 270 Meter lang und maximal 80 Meter breit. Sie ist durch eine Steinbrücke mit dem rund 200 Meter entfernten Festland verbunden. Auf dem höchsten Punkt der Insel steht das ehemalige Kloster San Juan de Gaztelugatxe, zu dem eine heute noch von der Pfarrgemeinde St. Pelagius in Bakio genutzte kleine Kirche gehört. Um zu der Einsiedelei zu gelangen, muss man, nachdem man die heute dammartig unterbaute Brücke überquert hat, 237 Stufen einer in den Felsen gehauenen Treppe hinaufsteigen. Die Felsinsel wird von mehreren unterirdischen Gängen durchzogen und hat zahlreiche zum Teil ausgebaute Höhlen.
Von Gaztelugatxe aus machen wir uns auf den Weg Richtung Bilbao. Obwohl wir in unserer Navigation Straßen ohne Maut eingegeben haben, passieren wir trotzdem Mautbrücken, die offenbar erst kürzlich eingerichtet wurden. Zum Glück funktioniert unsere Mautbox einwandfrei und wir können unsere Fahrt ohne schlechtes Gewissen fortsetzten.
In Spanien sind nicht nur Autobahnen für Fahrzeuge über 3,5 t mautpflichtig, sondern zunehmend werden auch Nationalstraßen mit Maut belegt.
Heute Abend machen wir uns vom Wohnmobil-Stellplatz aus mit dem Bus auf den Weg nach Bilbao. Die Fahr dauert etwa 20 Minuten und kostet nur 1,35 Euro/Person.
Bilbao ist die Hauptstadt der Provinz Bizkaia und größte Stadt der Autonomen Gemeinschaft Baskenland in Spanien. Zugleich gehört Bilbao zu den Universitätsstädten in Spanien. Weiter ist sie die wichtigste Industrie- und Hafenstadt des Baskenlands und hat zuzüglich des Umlands fast 900.000 Einwohner. Mit etwa 345.000 Einwohnern im Stadtgebiet ist Bilbao eine der zehn größten Städte Spaniens.
Auf unserem abendlichen Streifzug durch Bilbao kommen wir am hell erleuchteten Arriaga-Theater vorbei.
Das Arriaga-Theater ist ein neobarockes Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert, das von dem Architekten Joaquín de Rucoba entworfen wurde und dem Komponisten Juan Crisóstomo de Arriaga aus Bilbao gewidmet ist, der als „spanischer Mozart“ bezeichnet wurde. Es wurde am 31. Mai 1890 eingeweiht.
Der zentrale Platz des Casco Viejo ist der von Säulengängen umgebene Plaza Nueva in der gepflegten Altstadt von Bilbao. Hier gibt es diverse Cafés, Bars, Restaurants und viele, für das Baskenland typische Pintxos-Bars. Rund um den Platz herum laden die engen Gassen mit ihren bunten Häusern zum Bummel und Gucken ein.
Die Pintxos-Bars am Plaza Nueva sind umlagert und ziehen auch uns an, bevor es mit dem Bus zurück zum Wohnmobil geht.
Nachdem es heute, am Samstagvormittag, mächtig regnet, ziehen wir es vor dem Wetterbericht zu vertrauen. Genau richtig: ab Mittag scheint wieder die Sonne und uns zieht es erneut nach Bilbao. Die Stadt ist sowohl am Abend als auch über Tag echt sehenswert.
Am Samstag ist die Stadt bei dem schönen Wetter voller Spaziergänger und Schaufensterbummler.
Bei unserem Streifzug durch Bilbao können wir auf ein kostenfreies und leistungsstarkes WiFi innerhalb der Stadt zurückgreifen. Selbst auf unserem Stellplatz, etwa 3 km Luftlinie außerhalb der Stadt, haben wir noch WiFi-Empfang.
Bevor wir am Sonntag Bilbao Richtung Westen, immer der Küste entlang, verlassen, müssen wir jedoch noch Gas für unseren Kühlschrank, zum Kochen und zum Heizen tanken.
Autogas ist in Spanien etwas günstiger als in Deutschland - derzeit 0,95 Euro/l. Aber es ist unbedingt der richtige Adapter erforderlich - Euronozzle
Autogas: Es besteht in seiner Zusammensetzung aus den Gasen Propan und Butan. Je nach Jahreszeit, Sommer/Winter können die Anteile unterschiedlich zugemischt werden. Autogas ist nach seiner Zusammensetzung bei Umgebungstemperatur und normalem Umgebungsdruck zwar gasförmig, doch unter relativ geringem Druck (ca. 6 bar) verflüssigt es sich.
Von Santander aus fahren wir immer entlang der Küste bis Llanes. Der Sturm der letzten Tage hat nachgelassen, aber die Brandung ist immer noch heftig.
Die Picos de Europa (spanisch für „Gipfel Europas“) sind ein Kalkstein-Massiv innerhalb des Kantabrischen Gebirges in Spanien. Es erstreckt sich über Teile der autonomen Gemeinschaften Asturien, Kastilien-León und Kantabrien. Der Nationalpark Picos de Europa, mit einer Fläche von 64.660 Hektar, ist einer der meistbesuchten Nationalparks Spaniens. In diesem Gebirge begann im Jahr 722 die Reconquista mit der Schlacht von Covadonga. Der höchste Gipfel des Gebirges ist der Torre de Cerredo mit 2.648 m; der bekannteste Gipfel ist der Naranjo de Bulnes mit 2.518 m.
Im Nationalpark Picos de Europa setzt der Indian Summer ein.
Unser Standort am 06.11.2023
Als es dunkel wird fängt es bei plus 3°C an zu schneien. Mal sehen ob wir morgen früh eine weiße Pracht erleben.
Die Nacht war - 3°C kalt und es hat geschneit. Am Morgen liegen hier oben etwa 10 cm Schnee. Zum Glück haben wir fast neue Winterreifen auf unserem Allrad-Fahrzeug und für alle Fälle sind auch Schneeketten an Bord. Doch die brauchen wir nicht.
Die ersten Kilometer müssen wir noch recht vorsichtig fahren. Zum einen wegen der schneeglatten Straßen und zum anderen wegen der Kühe die frei herumlaufen.
Weiter unterhalb verbessern sich die Straßenverhältnisse recht schnell, doch auch weiterhin ist Vorsicht geboten.
Den Pico de Europa umrunden wir auf den N-621 und N-625. Sie sind zwar gut ausgebaut, aber oftmals sehr schmal. Die Straße schlängelt sich kurvenreich und durch enge Tunnel führend den Bergbächen und dem Fluss Sella entlang. Besondere Aufmerksamkeit erfordern die überhängenden Felsen.
Die Talsperre Riaño ist eine Talsperre mit Wasserkraftwerk in der Gemeinde Crémenes, Provinz León. Sie staut den Esla zu einem Stausee auf. Die Talsperre dient der Bewässerung und der Stromerzeugung. Mit ihrem Bau wurde 1965 begonnen; sie wurde 1987 fertiggestellt. Die Talsperre ist in Staatsbesitz. Beim normalen Stauziel von 1.100 m erstreckt sich der Stausee über eine Fläche von rund 21,65 km² und fasst 641 Mio. m³ Wasser. Zurzeit jedoch ist deutlich erkennbar, dass mindestens 10 m am maximalen Stauziel fehlen.
Bevor wir weiter gen Westen fahren, eröffnen wir hier eine neue Seite auf unserer Homepage.