Rückreise

Von (F) Le Perthus über Perpignan, Beziers, Millau, Mende, Lyon, Besancon, (D) Breisach, Offenburg, Baden-Baden, Landau in der Pfalz, Flemlingen, Neustadt an der Weinstraße, Bad Dürkheim, Bingen, Erbach, Rüdesheim, Sankt Goarshausen, Koblenz, Montabaur, Siegen, Meschede, Warstein, Paderborn und Hameln bis Hannover.

Zurück in Frankreich

In Frankreich erwartet uns kühles aber sonniges Wetter. Die Straßen sind gesäumt von Palmen und Platanen. 

Auf Nebenstraßen geht es weiter gen Norden. Dort schlagen wir uns am Abend in die Büsche und verbringen eine ruhige Nacht.

Ein beschauliches Bergdorf mit hübschen Häusern mit weiter Sicht.

Gerne fahren wir Nebenstrecken. Doch wenn ein LKW entgegenkommt wird es echt eng. Hier trennen uns nur 2 cm.

Schnell kommen wir auf diesen Straßen nicht voran, aber uns treibt ja auch keiner. Die Aussichten sind dafür aber hier im Nationalpark Cevennen beeindruckend.

Doch, da passen wir mit unserem Mobil wirklich durch.

Die N88 ist kurvenreich und hat etliche Pässe mit Berg- und Talfahrten. Von hier oben schauen wir auf das faszinierende Tal des Tarns.

Die "Gorges du Tarn" befinden sich am westlichen Rand der Cevennen, wo sich der Fluss Tarn sein tiefes Bett gegraben hat. So ist zwischen Ste. Enimie und Millau eine der schönsten Schluchten Frankreichs entstanden. Und genau diese Strecke fahren wir heute und genießen hinter jeder Kurve eine neue interessante Aussicht.

In den ganz engen Kehren müssen wir manchmal zurücksetzen um die Kurve zu nehmen.

Ab der spanisch-französischen Grenze machen wir etwas mehr Tempo. Meistens nehmen wir dennoch die Autobahnen aus der Navigation heraus, um von der Landschaft mehr zu sehen. Es geht vorbei an fruchtbaren Äckern, kargen Feldern, bewaldete Gebiete und hügelige Landstriche. Wichtig ist uns aber, abends einen ruhigen Stellplatz in schöner Natur zu finden.

Heute beziehen wir wieder einen solchen schönen Nachtplatz direkt am See.

In der Nacht war es echt kalt. Auf dem See „Le Maar du Pechay“ im kleinen Ort Castaros hat sich eine dünne Eisschicht gebildet.

Mittags gehen wir aber auf jeden Fall zum Essen. Hier in Frankreich wieder um Punkt 12:00 Uhr. Es ist für uns immer wieder eine Überraschung, das „Menu de Jour“ (Tagesgericht) zu wählen, meistens bestehend aus 4 Gängen mit Wein, Wasser und Espresso zum Preis von 14,00 bis 16,00 Euro/Person. Und dabei lernen wir die jeweils regionale Küche kennen.    

Eine so tolle Vorspeise aus Salat, Hähnchenfleisch und zusätzlich Pastete sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch echt schmackhaft. 

Über National- und Landstraßen geht es weiter Richtung Deutschland. In den kleinen landwirtschaftlich geprägten Ortschaften fallen uns Ortseingangsschilder auf, die auf dem Kopf angebracht sind. Dafür haben wir zunächst keine Erklärung. Unser Freund Ulrich aus Südwest-Frankreich kann helfen. Er schreibt uns: es ist wohl eine Bewegung die von den Junglandwirten ins Leben gerufen wurde, um anzuprangern, dass man „auf dem Kopf steht“ d.h. verkehrt marschiert in der Politik. 

Mit dieser Aktion zeigen Junglandwirte ihren Protest gegenüber der Agrar-Politik.

Die Nächte sind kalt, aber am Tag ist es recht schön und meistens scheint die Sonne.

Mit dem Überqueren des Rheins bei Breisach sind wir nun zurück in Deutschland.

In den letzten 6 Wochen hatten wir in Frankreich und Spanien immer sehr gute 4G-Internetverbindungen. Hier am gesamten Kaiserstuhl müssen wir uns mit 2G begnügen - echt ernüchternd.  

Bevor wir nächste Woche wieder zuhause sein wollen, möchten wir aber zuvor noch einige Weingüter in Deutschland besuchen. Zurzeit sind wir auf dem Weg, weitestgehend auf der uns bekannten B3, vom Kaiserstuhl in die Pfalz. Wegen Hochwasser können wir den Rhein in Rheinstetten nicht mit der Fähre überqueren, daher nehmen wir in Wöhrt am Rhein die Brücke.

Auch in Flemlingen stehen wir nun wieder frei inmitten der Weinfelder …

… denn nach einer ausgiebigen Weinprobe unter fachkundiger Erläuterung der Junior-Chefin im Weingut Theo Minges in Flemlingen in der Pfalz dürfen wir unser Wohnmobil auch nicht mehr bewegen. Natürlich decken wir uns auch mit vorzüglichen Bio-Weinen ein.

Dezember 2023

Unsere in Spanien und Frankreich begonnene „Weintour“ setzten wir in Deutschland fort. Vom Badischen Wein im Kaiserstuhl geht es über die Weinstraße in die Pfalz und dann weiter in den Rheingau.

In Deutschland wird auf einer Fläche von insgesamt rund 102.000 Hektar Wein angebaut. Die Rebfläche verteilt sich auf 13 deutsche Weinanbaugebiete für Qualitätsweine, die in ihrer Größe sehr stark variieren. Das größte deutsche Weinbaugebiet ist Rheinhessen mit einer Fläche von rund 26.500 Hektar. Im Rheinbogen zwischen Bingen, Mainz, Worms und Alzey werden vor allem klassische weiße Rebsorten wie Riesling und Silvaner angebaut, allerdings hat die Anbaufläche für rote Sorten in den letzten Jahren stark zugenommen. Das zweitgrößte Anbaugebiet ist die Pfalz mit etwa 23.400 Hektar. Hier findet das größte Weinfest der Welt in Bad Dürkheim statt. Da sind wir gestern durchgekommen, doch das große Fest war schon vorbei. In diesem Jahr hat man vom 8. bis 18. September 2023 gefeiert, leider ohne uns.

Weinanbaugebiete in Deutschland

Die Rheinfähre in Ingelheim können wir wegen einer Höhenbegrenzung nicht nutzen, daher fahren wir weiter nach Bingen und setzten von dort aus über auf die rechte Rheinseite nach Rüdesheim. 

Trotz des hohen Wasserstandes ist die Fähre zum Glück noch in Betrieb.

Es fehlen nur noch wenige Dezimeter und die Rheinuferstraße wird unpassierbar.

Einige tieferliegende Radwege sind bereits überflutet und daher müssen die Radfahrer den Umleitungen folgen.

Der Weinhof Martin in Erbach hat vor zwei Jahren einen mustergültigen Wohnmobil-Stellplatz direkt gegenüber von seinem Weingut angelegt, mit Ver- und Entsorgung sowie WiFi. Dort finden wir Platz und können uns getrost der Weinprobe widmen. Bei Martin finden wir immer die passenden Weine für uns. Doch inzwischen müssen wir darauf achten, unser Mobil nicht zu überladen.  

Der Weinhof Martin ist nicht zum ersten Mal unser Ziel.

Die bisherigen Übernachtungsorte auf unserer gesamten Spanien-Tour.

In Erbrach am Rhein bleiben wir zwei Nächte, denn heute Abend gibt es auf dem Weinhof Martin einen Glühweinausschank mit kulinarischem und musikalischem Rahmenprogramm. Wir sind schon gespannt.

Für die zahlreichen Gäste und den Winzer Martin war der Abend ein voller Erfolg. Auch wir haben ihn mit netten Gesprächen mit anderen Wohnmobilisten verbracht und nach mehreren verschiedenen gut gefüllten Winzer-Glühweinen (rot, rosé, weiß) auch mehr oder minder gut überstanden.

 

Heute geht es weiter, zunächst den Rhein abwärts. Diesen Teil des längsten Flusses Deutschlands kennen wir recht gut von unseren früheren Paddeltouren mit Freunden des Paddelclubs. Häufig sind wir von Rüdesheim bis Sankt Goarshausen gepaddelt. Es ist landschaftlich eine der schönsten Abschnitte des Rheins, aber je nach Wasserstand und Wetter ist der Fluss nicht ungefährlich. Es geht vorbei am Niederwalddenkmal, dem Bingener Mäuseturm, Burg Pfalzgrafenstein bei Kaub (inmitten des Rheins auf einer Felseninsel gelegen) und letztlich thront die Loreley auf einer 132 m hohen Schieferfelswand bei Sankt Goarshausen.

Heute fahren wir mit dem Mobil diese Strecke immer direkt am Rhein entlang rechtsrheinisch auf der B 42 von Rüdesheim bis Sankt Goarshausen. Früher sind wir die etwa 31 km lange Strecke oft gepaddelt.

Es geht vorbei an etlichen mittelalterlichen Burgen, dem Bingener Mäuseturm, Burg Pfalzgrafenstein bei Kaub und der Loreley.

In Frankreich und Spanien wird der Wein meist auf Feldern angebaut; hier am Rhein in Steillagen.

Die Burgen und Schlösser am Oberen Mittelrhein beeindrucken heute wie früher - 40 historische Bauwerke auf 60 Kilometern zwischen Koblenz und Bingen.

Unsere Tour geht bei schönem Wetter weiter am Rhein entlang bis kurz vor Koblenz und danach biegen wir Richtung Westerwald ab. Dort finden wir heute Abend auf einem Höhenzug einen Stellplatz in freier Natur mit einem schönen Blick auf die schneebedeckten Felder.

Die Nacht war kalt und bei einem Blick aus dem Wohnmobilfenster sehen wir die Sonne rot aufgehen. Zum Glück schneit es nicht. Beste Voraussetzungen für eine gute Fahrt nach Hause.

Die letzte Tagesetappe unserer Spanien-Tour starten wir heute bereits um kurz nach 9:00 Uhr. Nach 53 unvergesslichen Reisetagen in 4 Ländern und 7.549 km möchten wir nun doch allmählich nach Hause. Es liegen heute knapp 400 km vor uns. Wir bleiben uns aber treu und nehmen auch für die letzte Etappe weitestgehend Landstraßen. Es geht über die verschneiten Höhenzüge des Westerwaldes und des Siegerlandes. 

Die verschneite Landschaft ist schön anzuschauen und auf den schneefreien Straßen kommen wir gut voran.

Es ist bereits dunkel als wir um 17:20 Uhr bei schattigen 0 °C zu Hause eintreffen. Wir beenden heute am Montag, den 04.12.2023 unsere tolle Tour, die in guter Erinnerung bleiben wird. Vielen Dank an unsere Freunde, die bereits gestern die Heizung im Haus hochgedreht und uns einen Willkommens-Strauß auf den Tisch gestellt haben.

 

Gerne sind wir wieder zu Hause und freuen uns auf die Familie und Freunde, doch es wird nicht lange dauern bis wir uns mit der Planung der nächsten Tour beschäftigen. Mal sehen wohin es uns ziehen wird.

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© Uwe und Anita on Tour