Alaska

Juli 2017

Alaska, hoch oben im Nordwesten des Kontinents

Von Dawson City in Yukon/Kanada über Anchorage und Homer, hoch nach Prudhohe Bay und zurück über Fairbanks bis zur Grenze nach Kanada in der Nähe von Beaver Creek in Yukon.

So in etwa planen wir den weiteren Verlauf unserer Tour. In Alaska wollen wir bis ganz nach oben und dann zurück durch West-Kanada in die USA.

Alaska hat rund 740.000 Einwohner, davon leben knapp 300.000 in Anchorage. Die Hauptstadt von Alaska ist allerdings Juneau mit lediglich gut 30.000 Einwohnern. Mit einer Fläche von gut 1,7 Mio. km² ist Alaska fast 5 mal so groß wie Deutschland. 

Über den Top oft the World Highway kommen wir nach Alaska. Die Grenzabfertigung verläuft vollkommen unkompliziert, freundlich und zügig. Wir passieren hier erneut eine Zeitzone und sind nun 10 Stunden von Deutschland entfernt. Es gibt eine neue Währung, den US-Dollar. Die Mengenangaben beim Tanken sind Gallonen und die Entfernungen werden in Meilen angegeben. Wir stellen uns schnell um. 

Kurz nach der Grenze zu Alaska kreuzt eine Karibu-Herde unseren Weg. Ein guter Start in ein neues Land.

Tiere

Die Landschaft wechselt, ist aber ebenso beeindruckend. Zum Teil begleiten uns schneebedeckte Berge mit fast 5.000 m Höhe. 

Landschaften

Vom 24. bis 27.07.2017 halten wir uns in Anchorage auf.

Anchorage, eine moderne Stadt mit allem was dazu gehört.

Wenn man sich einmal mit dem geordneten Straßensystem mit Einbahnstraßen und Hauptverbindungsstraßen auskennt, kommt man sehr einfach von A nach B. So ist Anchorage schnell erkundet.

Die meist rechtwinklig verlaufenden Straßen machen Anchorage sehr übersichtlich. 

Unser Aufenthalt in Anchorage dauert leider viel länger als geplant, nun schon vier Tage. Der Dieselpartikelfilter macht nun doch größere Schwierigkeiten und muss überprüft und repariert werden. Das ist wohl dem Diesel in Nordamerika geschuldet. Den extremen Straßenbedingungen haben wir es zu verdanken, dass auch die Spur neu eingestellt werden muss und neue Reifen und Bremsbeläge fällig werden. Zum Glück sind wir hier nicht am Ende der Welt. Wir finden qualifizierte Werkstätten, allen voran TrailerCraft, die uns vorbildlich weitergeholfen haben. Nun ist mir klar, warum die meisten Wohnmobil-Vermieter in Nordamerika das Befahren von unbefestigten Straßen verbieten.

Hier bekommen wir neue Reifen. Dabei wird festgestellt, dass die Bremsen arg gelitten haben.

Wir nutzen die Zeit zwischen den Werkstatt-Terminen auch um uns beim Autoclub AAA mit aktuellem Kartenmaterial über USA einzudecken und unsere Wäsche zu waschen. Letzteres ist hier einfach möglich. Es gibt zahlreiche Waschsalons (Laundry), in denen man gleichzeitig mehrere Waschmaschinen und Trockner belegen kann. So ist man innerhalb kürzester Zeit mit der „großen Bunten“ durch.

Waschsalon – eine neue Erfahrung für uns.

Sobald unser Fahrzeug wieder vollkommen in Ordnung ist, setzen wir unsere Fahrt entgegen unserer Planung nun doch gen Süden fort. Als lohnendes Ziel lockt die Kenai-Halbinsel mit Eisfeldern, Gletschern und einer interessanten Tierwelt. Wir sind schon ganz gespannt.

In der Tat: Die Kenai-Halbinsel (südlich von Anchorage) ist zwar stark besiedelt und wird besonders am Wochenende von zahlreichen Touristen aufgesucht, ist landschaftlich aber ein Erlebnis.

Wir fahren bis ganz in den Süden nach Homer.

Hier ist die Welt zu Ende …

… aber wunderschön.

Allerdings schrecken uns die überfüllten Campingplätze mit den typischen amerikanischen Wohnmobilen.

Es geht für uns zurück, vorbei am westlichsten, mit dem Auto erreichbaren Festlandspunkt von Nordamerika.

Anchor Point, westlicher geht es mit dem Auto nicht mehr.

Zu Fuß besteigen wir den Exit-Gletscher und sind überrascht, um wie viel er in den letzten Jahren zurückgegangen ist. 

Von Whittier aus buchen wir eine Halbtagestour mit dem Schiff durch den Prince William Sound, in der Hoffnung Gletscher und Tiere zu sehen. Wir werden nicht enttäuscht. 

Wundervolle Gletscher, putzige Seeottern und behäbige Seelöwen bekommen wir zu sehen. Selbst ein Weißkopf-Seeadler, das Wappentier der Amerikaner, lässt sich blicken.

Suchbild. Wo ist der Weißkopf-Seeadler? (Leider vom fahrende Schiff aus fotografiert, sorry.)

Angeln wird hier ganz großgeschrieben.

Auch in Alaska finden wir die herrlichsten Plätze zum Übernachten, abgelegen und wunderschön.

Bild des Monats Juli 2017 

Steinbock, gesehen auf dem Alaska Highway in der Nähe vom Summit Pass in British Columbia.

Detailinformationen zum Bild des Monats Juli 2017.

August 2017 

Inzwischen haben wir uns an etwas andere Verkehrsregeln als bei uns zu Hause gewöhnt. Die Ampeln stehen nicht vor, sondern grundsätzlich hinter der Kreuzung und auch bei rot ist ein Rechtsabbiegen erlaubt, vorausgesetzt die Situation lässt es zu.

Ampeln hinter der Kreuzung, gewöhnungsbedürftig aber praktisch.

An einer Kreuzung mit vier Stoppschildern haben generell alle Verkehrsteilnehmer zu halten und wer zuerst ankommt (Sichtkontakt zu den anderen Autofahrern erforderlich), fährt auch als erster. 

Wer zuerst kommt, fährt zuerst.

Zu einem richtigen Aufenthalt in Alaska darf natürlich ein ordentliches Lagerfeuer nicht fehlen.

Mit dem passenden Werkzeug …

… und der richtigen Motivation …

… ist es schnell entfacht. 

So lässt es sich auch bis spät in die Nacht gut aushalten.

Auf unserer Fahrt von Anchorage Richtung Norden passieren wir den Denali Nationalpark mit dem gleichnamigen Berg. Bis 2015 hieß er noch Mount McKinley. Mit 6.190 m ist er der höchste Berg Nordamerikas. An den meisten Tagen im Jahr ist er witterungsbedingt nicht zu sehen. Und wir erwischen einen dieser Tage, schade.

Der Denali lässt sich nicht blicken.

Unsere Fahrt geht über Fairbanks weiter Richtung Norden. 

Hier tanken wir unser Fahrzeug an einer öffentlichen Wasserzapfstelle mal erst mit Trinkwasser auf.

Auf den Spuren des Dalton Highways.

Der Verlauf des Dalton Highways.

Der Dalton Highway (Hwy 11) lockt. Er führt von Livengood (etwas nördlich von Fairbanks) über fast 800 km nach Deadhorse/Prudhoe Bay durch nahezu unberührte Natur bis an den Arctic Ocean. Nördlicher geht es nicht mehr. Allerdings ist das letzte Stück von 8 Meilen eine Privatroad der Ölgesellschaften und nur nach vorheriger Anmeldung in einer Gruppe mit dem Bus befahrbar.  

Unsere Fahrt führt immer entlang der Trans Alaska Pipeline. Sie befördert das Rohöl über 1.287 Kilometer vom Norden bis ganz in den Süden in den eisfreien Hafen von Valdez am Prince William Sound. 

Endlose Straßen, schöne Natur, immer begleitet von der Trans Alaska Pipeline.

Auf unserer nördlichsten Etappe unserer Tour treffen wir auf Karibus, Moschus Ochsen, Bären und zahlreiche Kleintiere. Wir können sie aus nächster Nähe betrachten.

Die Tierwelt anzusehen ist immer wieder schön.

Wir überschreiten den Arctic Circle. Da wir inzwischen August haben, wird es oberhalb des Polarkreises nachts nun doch schon leicht dunkel. 

Die Straße „bis ans Ende der Welt“ hat allerdings seine Tücken. Der größte Teil ist eine Gravelroad und die asphaltierten Teilstrecken haben ordentliche Bodenwellen oder große Löcher die das Tempo von ganz alleine senken; Schilder sind dazu eigentlich nicht erforderlich.

Da möchte man nicht hineingeraten.

In Deadhorse, am Ende des Dalton Highways angekommen, sieht man große „Materiallager“ der Ölgesellschaften und mehrere Containerdörfer, wie auf einer riesigen Baustelle. Von gewachsener Ortschaft keine Spur. Aber das war uns klar.

Unterkünfte der Ölarbeiter.

Auf dem Dalton Hwy überqueren wir den Yukon River auf einer Brücke, nicht wie in Dawson City mit der Fähre.

Ab Deadhorse/Prudhoe Bay sind wir so praktisch auf dem Rückweg unserer großen Tour. Zunächst werden wir Alaska im Südosten verlassen, durch den westlichen Teil des Yukons und ebenfalls durch den westlichen Teil von British Columbia reisen. Und dann geht es in die USA, von West nach Ost. Unser Visum haben wir ja bereits bei der Einreise nach Alaska abgestempelt bekommen.   

Zurück in Fairbanks ist nach dieser Tour erst mal wieder eine ordentliche Wagenwäsche fällig.

In Alaska finde ich für meine Kennzeichensammlung weitere „Blechtafeln“.

Auf unserem „Rückweg“ stoßen wir in Delta Junction auf das Ende des Alaska Hwy. Ihm folgen wir in umgekehrter Richtung zunächst bis Whitehorse.  

Derzeit haben wir in Alaska Sonnenschein und Temperaturen um die 28°C. Da ist die Waldbrandgefahr sehr hoch.

Nach drei ereignisreichen Wochen verabschiedet uns Alaska mit einem ganz tollen Erlebnis. Kurz vor der Grenze grast direkt neben der Straße eine Elchkuh mit ihrem Kalb. Wir können sie ca. 15 Minuten aus aller nächster Nähe beobachten.

Von Scheu keine Spur.

Wir können die Elche aus nächster Nähe aus dem Auto beobachten. Aussteigen würde sie verscheuchen.

In Alaska haben wir in den letzten drei Wochen rund 5.200 km zurückgelegt und dabei abwechslungsreiche Landschaften, pulsierende Städte aber ebenso einsame Landstriche und vor allen Dingen eine interessante Tierwelt kennengelernt.

Unser Streckenverlauf in Alaska.

Damit verlassen wir Alaska und eröffnen auf unserer Homepage eine neue Seite. Mit einem Kick auf den Link gelangt ihr direkt darauf.

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© Uwe und Anita on Tour