Nordwest-Spanien, küstennah

Asturien, Galicien

Von Ribadesella über Gijon, Aviles, Peñas, Faro de Vidio, Estaca de Bares, Ferrol, A Coruña, Frixe, Cabo Fisterra, Santiago de Compostela und Pontevedra bis nach Ourense.

Um von Ribadesella etwas zügiger weiter Richtung Westen zu kommen nehmen wir heute die mautfreien Autobahnen.

In Deutschland sind die Autobahnausfahrten durchnummeriert. Hier in Spanien orientieren sie sich nach den Entfernungen. Das bieten den großen Vorteil, dass man genau sehen kann wie weit es noch bis zur nächsten Ausfahrt ist.

Leuchttürme ziehen uns magisch an. Hier der Leuchtturm von Peñas.

Das Cabo de Peñas ist eine Landzunge in Spanien, die in das Kantabrische Meer reicht und die nördlichste Spitze der autonomen Gemeinschaft Asturiens ist. Das Kap liegt im mittleren Bereich der asturischen Küste und wurde zur geschützten Landschaft erklärt. Rund um den nördlichsten Punkt liegen am Rande über 100 m hoher Klippen Fischerdörfer und exzellente Strände. Der 1852 errichtete Leuchtturm ist das Wahrzeichen. Den schauen wir uns natürlich an. Von hier aus haben wir einen schönen Blick auf die nahegelegenen Buchten, etwa die von Sabín mit ihrem Sandstrand.

So schön ist der Blick von den Klippen.

Aber auch in Faro de Vidio lohnt sich der Blick aufs weite Meer.

Im Ort Faro de Vidio schmückt ein altes Fischerboot den kleinen Park.

Keine Tour ohne Werkstattaufenthalt - Schreck am Morgen. Die gelbe Motorkontrollleuchte blinkt und der Motor hat keine Leistung mehr. Genauso hatten wir es bereits vor gut 8.000 km in Griechenland. Auch heute konnte ich den Fehler mit unserem iCarsoft OBD-Gerät zwar auslesen (emissionsbezogener Fehler), aber leider nicht wegdrücken. Nach gut 30 km mit max. Tempo 60 km/h erreichen wir eine kleine Mercedeswerkstatt in Valdes. Der Chef mit seinem einzigen Mitarbeiter hat gut zu tuen. Doch schon eine halbe Stunde später kümmert er sich fachkundig um unser Fahrzeug. Er erkennt das Problem sofort und brennt den Dieselpartikelfilter (DPF) aus - genau wie in Griechenland. Doch er bemerkt aber, dass der Sensor (den er verfügbar hat) auch nicht korrekt arbeitet und tauscht ihn. Folgende Arbeiten wurden durchgeführt: Ausbrennen des DPF, Austausch des Sensors, Öl nachfüllen, kleine Motorwäsche, Testfahrt. Knapp 2 Stunden später und um günstige 213,73 Euro leichter, sind wir wieder unterwegs. Aber das Geld ist ja nicht weg, es hat jetzt nur jemand anderes.

Am besten ist es, wenn man das  iCarsoft OBD-Gerät nicht benötigt.

Je weiter wir gen Westen fahren, um so öfter sehen wir Hinweisschilder auf den Jakobsweg. Und ebenso oft sehen wir diese aufgeständerten Getreidespeicher, die sogenannten Hórreo.

Ein Hórreo ist ein traditioneller Speicherbau für Feldfrüchte (z. B. Mais), wie er vornehmlich in Nordportugal und in den spanischen Regionen Asturien, Galicien, Kantabrien, Navarra und im Norden der Provinz León zu finden ist. In der Funktion entspricht er dem bayerisch-österreichischen Getreidekasten. Die kleineren Hórreos wurden meist von nur einer oder zwei Familien genutzt; die längeren Exemplare waren in der Regel dörfliche Gemeinschaftsspeicher.

Der Blick von Süd nach Nord: In Estaca de Bares besuchen wir heute den nördlichsten Punkt Spaniens.

Breitengrad 43º 47′ 23.6″ N, Längengrad 7º 41′ 17.9″W. Das Kap von Estaca de Bares präsentiert sich in seiner Visitenkarte immer mit den Koordinaten als der nördlichste Punkt der Iberischen Halbinsel und auch als geografische Grenze zwischen dem Atlantischen Ozean und der Biskaya.

Und das ist der nördlichste Leuchtturm Spaniens - am Kap von Estaca de Bares.

Auch heute finden wir wieder einen tollen und ruhigen Nachtplatz, ganz in der Nähe vom Kap und mit weitem Blick auf den Atlantischen Ozean. 

Karte der Jakobswege, die sich alle in Santiago de Compostela treffen.

Je weiter wir gen Westen kommen, umso häufiger treffen wir auf Jakobswege. Die Karte der Jakobswege in Europa zeigt ein ganzes Wegenetz. Man müsste deshalb von Jakobswegen in der Mehrzahl sprechen. Die Jakobswege können seit jeher in Hauptrouten und modern gesprochen "Zubringern" eingeteilt werden. Sie reichen von den ost- und nord-europäischen Ländern bis nach Santiago de Compostela und Finisterre im Nordwesten von Spanien.

Die Jakobswege sind immer gut ausgeschildert, laufen möchten wir den Pilgerweg dennoch nicht.

Bisher halten wir uns auf unserer Tour immer sehr küstennah auf. Hier der zerklüftete Küstenabschnitt Rias Altas in der Nähe von Porto do Barqueiro.

Neben den neuen Straßen sind die alten Brücken oft erhalten geblieben.

Viele Häuser haben hier verglaste Vorbauten oder Fronten, häufig mit unzähligen gerahmten Fensterchen.

Der Leuchtturm von Cabo Prior im Dunst.

Den Leuchtturm von Cabo Prior müssen wir uns natürlich ansehen. Leider ist das Wetter in den letzten Tagen nicht so gut. Faro de Cabo Prior ist ein aktiver spanischer Leuchtturm aus dem 19. Jahrhundert auf dem gleichnamigen Cabo oder Kap in der Gemeinde San Martiño de Covas in der Provinz A Coruña, Galizien. Der Leuchtturm wurde auf einer hohen Klippe an der Küste etwa 14 Kilometer nordwestlich von Ferrol errichtet. Eine Reihe von Stufen führt vom Leuchtturm die steile Klippe hinunter zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Atlantischen Ozean, doch bei dem Wind und Wetter schenken wir uns den Weg. 

Den Schafen am Leuchtturm von Cabo Prior scheint das Wetter nichts auszumachen.

Mit unserer Mautbox haben wir auf der speziellen Spur ohne Verzögerung frei Fahrt - die Schranke hebt sich automatisch und die Ampel wechselt auf grün.

Heute steuern wir den 55 m hohen Torre de Hércules (Herkulesturm) in A Coruña an.

A Coruña ist eine Hafenstadt mit 250.000 Einwohnern auf einer Landzunge in der Region Galizien im Nordwesten des Landes. Sie ist für ihren Herkulesturm bekannt, einen römischen Leuchtturm mit Panoramablick auf die Küste. Der Weg dorthin war jedoch recht verzwickt. Es führen zweispurige kurvenreiche Tunnel unter der mittelalterlichen Altstadt hindurch, von denen auf einmal eine Spur nur noch für Fahrzeuge bis 3,10 m Höhe befahrbar ist. Also unbedingt rechts halten - aber dann taucht man woanders wieder auf als geplant. Aber irgendwie haben wir unser Ziel doch erreicht.

Nein, es ist nicht das wonach es zunächst aussieht. Hinter der Eingangstür eröffnet sich ein großer Supermarkt.

Dumpstationen finden wir in Spanien häufig genug. Sie sind gut ausgeschildert, oder wir suchen sie in unserer App park4night.

Im Vergleich zu Deutschland ist das Tanken hier derzeit wesentlich günstiger. An einer neuen SB-Tankstelle mit Kartenautomat füllen wir unseren 180 l fassenden Dieseltank für 1,399 Euro/l.

An unserem Tagesziel, dem Kap Touriñán, finden wir einen tollen abgeschiedenen Nachtplatz nur 20 m vom Atlantik entfernt.

Das Kap Touriñán bzw. Cabo Touriñán ist der westlichste Punkt Galiciens und damit der westlichste Festlandspunkt Spaniens und westlichste Ort mit MEZ-Zeitzone. Es befindet sich in der Gemeinde Muxía in der Provinz A Coruña. Es liegt weiter westlich als das bekanntere rund 20 km südlich gelegene Kap Finisterre. 

Am Morgen verlassen wir diesen perfekten Nachtplatz wieder. Doch aufgrund des ausgewaschenen Schotterweges, der zudem noch recht steil ansteigt, schalten wir vorsichtshalber Allrad und Untersetzung ein. Das war auch die richtige Entscheidung.

Den Leuchtturm am Kap Touriñán schauen wir uns natürlich an.

In der kargen Natur am Kap Touriñán blühen Mitte November einige Bodendecker.

Das Kap Finisterre ist für die Jakobs-Pilger das Ende der Welt.

Obwohl die Jakobswege in Santiago de Compostela enden, gilt für viele Pilger Finisterre mit seinen Klippen zum Atlantik als richtiges Ende des Camino und der Pilgerreise. Und ganz richtig zu Ende ist der Jakobsweg erst am Kap Finisterre. Dort, wo die Erde im Meer verschwindet und die Kilometrierung des Jakobweges mit km 0,000 angegeben wird.

In Santiago de Compostela regnet es heute ohne Ende. Da sehen wir zu, dass wir schnell in die Kathedrale kommen.

Die Kathedrale von Santiago de Compostela ist eine Kathedralkirche des Erzbistums Santiago de Compostela. Sie steht über einer Grabstätte, die dem Apostel Jakobus zugeschrieben wird, und ist Ziel des Jakobsweges. Durch die bischöfliche und päpstliche Anerkennung der aufgefundenen Gebeine als Reliquien des Jakobus gilt die Kathedrale von Santiago als Grabeskirche des Apostels Jakobus. 

Unser Blick fällt durch das insgesamt knapp 100 m lange, 8,50 m breite und fast 20 m hohe Mittelschiff auf den gegenüberliegenden prächtigen Hauptaltar, der über dem Grab des Apostels errichtet wurde. 

Die typischen Churros müssen wir in Santiago de Compostela natürlich kosten. Sie sind echt zu empfehlen.

Churros sind ein iberisches Fettgebäck. Die länglichen Krapfen bzw. Spritzkuchen mit sternförmigem Querschnitt werden aus Brandmasse zubereitet, in heißem Öl frittiert und mit Zucker bestreut.

Auf unserer weiteren Tour sehen wir uns in einer Regenpause den Canyon del Sil an.

Der Sil Canyon ist eine Schlucht in Galizien, entlang des Sil. Er umfasst die letzten 50 km, bevor der Sil in den Minho mündet. Die Landschaft gilt als die Spektakulärste Galiciens. Die Wände erheben sich fast senkrecht bis zu 500 m über dem Wasserspiegel.

Ein typisches altes Waschhaus im kleinen Ort Parada de Sil in Galizien. 

Häufig sehen wir diese Fassaden mit den kleinen Fensterchen. Hier wird sicherlich ein Fensterputzer gesucht.

Unser Nachtplatz in freier Natur, direkt am kleinen Fluss Rio Biebei.

In Spanien wird auf frei zugängliche Trinkwasserstellen rechtzeitig hingewiesen.

Unsere bisherigen Übernachtungsplätze in Südwest-Frankreich und Spanien, die wir praktisch im Tagestakt entgegen des Uhrzeigersinns besuchten.

Bevor wir Galizien verlassen, richten wir hier eine neue Seite auf unserer Homepage ein.

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© Uwe und Anita on Tour