Nord-Spanien, Landesinnere

Kastilien und Leon, La Rioja, Aragonien, Katalonien

Von Ponferrada über Astorga, Burgos, San Millan de la Cogolla, Logrono, Tudela, Zaragoza, La Amolda, Caspe und Amposta bis nach Deltebre.

Gerne hätten wir uns heute den Naturpark Las Medulas angesehen, so wie er im Reiseführer dargestellt wird …

… doch daraus wird leider nichts. Auf einer Höhe von fast 1.000 m sind wir vollkommen in den Wolken, die uns die Sicht auf die Felsformationen nehmen.

Die Las Médulas liegen in der Nähe der spanischen Stadt Ponferrada. Sie war die wichtigste Goldmine des Römischen Reiches. Die Kulturlandschaft der Las Médulas wird seit 1997 als UNESCO-Welterbe geführt. Die außergewöhnliche Landschaft ist ein Ergebnis einer römischen Bergbautechnik. Unter der Regentschaft des Augustus wurde das Gebiet von den Römern nach langwierigen Feldzügen letztlich okkupiert. Das Gebiet der Kantabrer war für die Römer aufgrund seines Erzreichtums von wirtschaftlichem Interesse, so begannen sie bereits kurz nach der Eroberung mit der Ausbeutung von Goldminen.

Hier oben sind zahlreiche Kastanienbäume zu finden, auch neu angepflanzte.

Zu Mittag waren wir heute in einem typisch spanischen Restaurant, wo auch die Arbeiter ihre Mittagspause verbrachten. Die Auswahl war recht groß: wir konnten unter jeweils vier Vor-, Haupt- und Nachspeisen wählen. Ich entschied mich für einen gemischten Salat, Schweinelende und Ananas. Dazu wurde Brot gereicht und als Getränke gab es je eine Flasche Rotwein und Wasser. Den Schluss bildete ein Espresso. Die Rechnung dazu war mehr als überschaubar: 14,50 Euro/Person.

In Astorga schauen wir uns die Kathedrale und das dazugehörige Museum an. Mit einem Audioguide ausgestattet haben wir uns ausführlich informiert. 

Die Kathedrale von Astorga ist eine spätgotische Bischofskirche in der Stadt Astorga in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León im Nordwesten Spaniens. Als Teil des Jakobswegs gehört sie seit dem Jahr 1993 zum UNESCO-Welterbe. Nach dem Abriss eines romanischen Vorgängerbaus wurde der Grundstein der heutigen spätgotischen Kathedrale im Jahr 1471 gelegt.

Direkt neben der Kathedrale steht der 1889 erbaute Bischofspalast. Da das Design des Gebäudes missfiel, hat kein einziger Bischof hier je gewohnt. Heute beherbergt es das Pilgermuseum.  

Auf unserem weiteren Weg Richtung Osten machen wir eine kleine Zwischenpause im Ort Carrion des los Condes.

Das unangenehme Wetter der vergangenen Tage mit Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h und Regenmengen bis 60 mm am Tag haben wir nun zum Glück hinter uns gelassen. Auch der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage schönes Herbstwetter unter Hochdruckeinfluss voraus. 

Die knapp 175.000 Einwohner zählende Stadt Burgos ist sehenswert. Auf unserem Streifzug durch die Stadt kommen wir zunächst am mittelalterlichen Stadttor Arco de Santa Maria vorbei.

Bei schönem Wetter sehen wir uns von der Plaza Santa Maria aus, die Kathedrale an.

Burgos, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz der autonomen spanischen Gemeinschaft Kastilien und León, ist durch ihre intakte mittelalterliche Architektur geprägt. Bekanntestes Wahrzeichen ist die im Stil der französischen Gotik erbaute Kathedrale, die der Heiligen Maria gewidmet ist. Die 3 Hauptportale werden von verzierten Glockentürmen flankiert. Im Inneren der Kirche befinden sich die mit Heiligenfiguren geschmückte Capilla del Condestable und das Grab von El Cid (Rodrigo Díaz de Vivar), einem militärischen Anführer aus dem 11. Jh. 

Auch in Burgos sehen wir Fassaden mit vielen kleinen Fenstern.

Unseren Nachtplatz finden wir heute direkt an einem Stausee in der Nähe von Villasur de Herreros und verbringen dort eine ruhige aber kalte Nacht. Am Morgen hat es nur +3 °C.

Über kleinere Nebenstraßen geht es heute entlang der Sierra de la Demanda mit bis zu 2.271 m hohen Gipfeln. Wir klettern mit unserem Mobil dabei bis zu 1.400 m hoch. Die Sicht ist heute (manchmal über den Wolken) echt gut und die bestens ausgebauten Straßen sind prima zu fahren.

Hier oben stehen die abgehärteten Kühe noch Mitte November auf den Wiesen …

… und manchmal begegnen uns die Kühe sogar mitten im Ort auf der Straße.

Immer wieder geht es auf diesem Streckenabschnitt vorbei an hübsch anzuschauenden Stauseen und herbstlich gelb, braun und rot gefärbten Wäldern.

Soweit das Auge reicht - rote Erde und karge Vegetation prägt die Landschaft rund um Mirador de las Sierras.

Wir nähern uns dem bekannten Weinanbaugebiet Rioja. Überall Weinfelder - und nun im Herbst sind die Blätter hübsch rot und gelb gefärbt. An einigen Weinstöcken hängen sogar noch Trauben.

Das Weinbaugebiet Rioja gehört zu den bedeutendsten in Europa. Mit einer Anbaufläche von ca. 60.000 ha liegt es am Oberlauf des Ebro in Nordspanien. Während die Region im Westen um den Ort Haro mit 500 mm Niederschlag im Jahr gut versorgt ist, regnet es weiter flussabwärts lediglich 300 mm im Jahr. Und genau in dieser Richtung sind wir unterwegs und hoffen in den nächsten Tagen auf gutes Wetter.

Das Weinanbaugebiet Rioja.

Es wird aber nicht nur Wein angebaut, sondern auch leuchtend rote Peperoni.

Manchmal führt uns die Navigation durch enge Ortschaften. Aber hier haben wir immer noch mehr Platz als im Frühjahr in den Bergdörfern in Griechenland.

Unser heutiges Tagesziel ist der hoch auf dem Berg liegende Ort Laguardia.

Das Zentrum des baskischen Weinbaugebietes Rioja Alavesa ist nicht nur für gute Weine bekannt, es hat auch eine schön erhaltene Altstadt, komplett umgeben von einer Mauer aus dem 13.Jh. Laguardia liegt in einer Höhe von etwa 630 m im äußersten Süden des Anbaugebiets Rioja. Nächstgelegene Großstadt ist das etwa 20 km südöstlich gelegene Logroño. Das Klima ist gemäßigt bis mild; Regen fällt hauptsächlich im Winterhalbjahr, zum Glück nicht heute.

Am Abend sehen wir uns den schon weihnachtlich geschmückten Ort an und kehren in einer kleinen Bar ein. Dort trinken wir natürlich den hiesigen Rioja-Rotwein.

Der morgendliche Blick aus unserem Wohnmobilfenster verspricht ein schöner Tag zu werden.

Rund um Laguardia gibt es etliche namhafte Bodegas. Mit der Architektur ihrer Gebäude scheinen sie sich gegenseitig übertreffen zu wollen.

Ursprünglich war Bodega im Spanischen die Bezeichnung für ein Lager- oder Kellergewölbe. Erst viel später wurde der Begriff fast ausschließlich mit „Weinkeller“, „Weinausschank“ oder „Weinhandlung“ assoziiert.

Bodegas in moderner Sichtbeton-Architektur oder in altehrwürdigem Stil. Sie alle sind hübsch anzuschauen.

Bewässerungskanäle durchzeihen die fruchtbare Ebro-Ebene …

… die offenbar aber auch von Waldbränden heimgesucht wurde.

Im Ort Arguedas fallen uns große Öffnungen in den Berghängen auf. Bei genauer Betrachtung müssen sie von Menschenhand angelegt worden sein. 

In der Tat: es sind die Eingänge zu Höhlenwohnungen. Sie wurden noch bis in die 60er Jahre bewohnt. In den Nachbarorten gibt es wohl noch einige bewohnte Höhlen. Die angenehme Temperatur von 18 Grad ist Sommer wie Winter gleichbleibend. Die Fenster und Türen fehlen und man kann durch die alten Wohnungen laufen. Manche sind noch gut erhalten, andere sind schon etwas verfallen. Uns zieht es jedoch nicht in den Untergrund.

Irgendwie haben die Störche entweder den Anschluss verpasst oder sind einfach zu faul um nach Afrika zu fliegen.

Unseren Nachtplatz beziehen wir mit Blick auf den Ebro.

Der Ebro ist ein großer Fluss im Nordosten Spaniens. Mit etwa 910 Kilometern ist er der zweitlängste Fluss der Iberischen Halbinsel (nach dem Tajo). Sein Einzugsgebiet hat eine Fläche von 85.362 Quadratkilometern und mündet ins Mittelmeer.

Unser heutiger Nachtplatz am 18.11.2023.

Heute am Sonntag pflegen wir auch im Urlaub unsere lieb gewordene Gewohnheit: es gibt frisch gekochte weiche Eier zum Sonntags-Frühstück.

Gegen 10:00 Uhr brechen wir von unserem Nachtplatz am Ebro auf. Der Frühnebel verzieht sich schnell und es wird ein sehr schöner sonniger Tag.

Wie sieht Spitzkohl aus? Nun wissen wir es.

Auf unserem Weg durch Zaragoza fallen uns tolle Verkehrskonzepte auf. Auf der rechten Seite eine spezielle Bus- und Taxispur und in der Mitte eine reine Fahrradspur. 

Übrigens ist das Autofahren hier in Spanien auch echt gewöhnungsbedürftig. Als Linksabbieger muss man oftmals zunächst rechts abbiegen und dann in einer Art Kreisverkehr die Straße rechtwinklig überqueren. 

Mittags gehen wir meistens typisch spanisch Essen. Doch am Wochenende gibt es das Tagesmenü nicht. Daher haben wir uns für heute rechtzeitig mit einem tollen gemischten Fischsalat eingedeckt. 

Schon früh finden wir heute einen ganz tollen Stellplatz in freier Natur auf einer Anhöhe mit 360 ° Rundumblick neben einer alten Ruine.

Ein sehr schöner Stellplatz in karger Landschaft, abgeschieden und ruhig.

Hier genießen wir den schönen Sonnenuntergang.

In Canada haben wir Hinweisschilder auf Elche, Bisons und Bären gesehen. Hier in Spanien scheint es sogar Kühe aus CANADA zu geben.

Nicht nur in Frankreich bremsten uns die Kreisverkehre immer wieder aus, sondern auch in Spanien ist man Weltmeister der Kreisverkehre. Hier lässt man sogar die Puppen darauf tanzen.

Das Land mit den meisten Kreisverkehren der Welt ist Frankreich mit nicht weniger als 42.986. Es folgt das Vereinigte Königreich mit 25.976, ebenfalls eine herausragende Zahl, wenn auch weit entfernt von der französischen Zahl. Abgerundet werden die Top 5 durch Italien mit 18.172 Kreisverkehren; Spanien mit 15.053 und Brasilien mit 11.854.

In Amposta überqueren wir auf einer imposanten Hängebrücke mit einer Gesamtlänge von 2.277 m den Ebro.

Sehenswert in Amposta sind die Hängebrücke über den Ebro sowie die Überreste einer mittelalterlichen Burg. Hier beginnen bereits die Reisfelder in der von Kanälen durchzogenen Delta-Landschaft. 

Je näher wir dem Ebro-Delta kommen, um so öfter sehen wir die typisch überfluteten Reisfelder.

In Deltebre mündet der Ebro nach rund 910 km als zweitlängster Fluss der Iberischen Halbinsel ins Mittelmeer.

In der Nähe von Amposta und Deltebre in der Provinz Tarragona mündet der Ebro ins Mittelmeer, wobei er ein über 300 km² großes Mündungsdelta bildet. Das Ebrodelta ist eines der größten Feuchtgebiete der Mittelmeerküste und seit 1983 ein Naturpark.

Unsere bisherigen Übernachtungsplätze in Spanien.

Bevor wir uns in Deltebre bei schönem, aber windigem Wetter und in den nächsten Tagen am Mittelmeer weiter umschauen, eröffnen wir hier eine neue Seite auf unserer Homepage:

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