Nordost-Spanien, Mittelmeerregion

Katalonien

Von Deltebre über Tarragona, Montferri, Mortorell, Montserrat, Manresa, Tona, Arenys de Mar, Lloret de Mar und Girona bis nach Figueres.

Inzwischen sind wir seit fast 6 Wochen unterwegs und haben dabei gut 5.000 km zurückgelegt. In den letzten 14 Tagen durchquerten wir Nord-Spanien von der Atlantikküste bis zur Mittelmeerküste.

Sobald ich Orangenbäume sehe, läuft mir bereits das Wasser im Mund zusammen.

Auf einem großen Plakat wird auf Flamingos hingewiesen. Hier im Ebro-Delta sollen sie zu sehen sein …

… in der Tat. Vom Aussichtsturm aus können wir tausende Flamingos ungestört in freier Natur beobachten.

Die besten Jahreszeiten für die Vogelbeobachtung sind der Frühling und der Herbst, wenn sich die klimatischen Verhältnisse verbessern und sich die Reisfelder mit Wasser füllen. Und genau jetzt sind wir hier und können eine große Population von Flamingos sehen.

Die Erntegeräte für den Reis sind hier kettengetriebene modifizierte Mähdrescher und Traktoren, die sich mit ihren Gitterrädern durch die feuchten Reisäcker quälen.

Auf den engen Straßen ist Vorsicht geboten. Bei dem kleinsten Ausweichmanöver landet man im Reisfeld.

Der hier angebaute Reis wird direkt vor Ort in einer großen Fabrik verarbeitet und in den örtlichen Geschäften verkauft. Auch wir haben uns natürlich mit Reis eingedeckt.

Das Ebro-Delta ist das Reisanbaugebiet Kataloniens schlechthin, mit mehr als 22.000 Hektar Land, auf denen dieses Erzeugnis angebaut wird. Seit 1992 zeichnet es sich durch die Geschützte Herkunftsbezeichnung DOP Arròs del Delta de l'Ebre aus, die weltweit für ihre Einzigartigkeit und Qualität berühmt ist.

Strandspaziergang an der Playa del Trabucador im Naturpark Deltebre 

Feinster Sandstrand, soweit das Auge reicht.

Zu Fuß durchstreifen wir Tarragona auf der Prachtstraße Rambla Nova und kommen auch am römischen Amphitheater und der Catedral de Santa Tecla vorbei.

Tarragona ist eine Hafenstadt in Katalonien im Nordosten Spaniens. Aus der Zeit der römischen Kolonie Tarraco sind viele Gebäudereste erhalten: Das Amphitheater von Tarragona aus dem 2. Jahrhundert, das direkt am Mittelmeer steht, die Nekropole mit römischen Gräbern sowie Reste des Forums befinden sich in der von einer Mauer umgebenen mittelalterlichen Altstadt. Nach unserem Spazierweg entlang der Wälle, der Passeig Arqueològic und durch die Altstadt geht es zurück zu unserem Fahrzeug.

Am Abend erreichen wir in der Dunkelheit unseren Stellplatz direkt unterhalb der Wallfahrtstätte in Montferri. Das Gebäude beeindruckt sowohl in der Nacht als auch am Tag.

Gut beschützt nächtigten wir auf dem Parkplatz direkt unterhalb der Wallfahrtskirche.

In den 1920er Jahren dachte sich ein Jesuit, die Madonna von Montserrat sollte den Menschen aus Tarragona näher sein – und so beauftragte er den Architekten Josep Maria Jujol, einen engen Mitarbeiter Antoni Gaudís, mit dem Bau einer adäquaten Wallfahrtstätte in Montferri, tatsächlich nur eine halbstündige Autofahrt von Tarragona entfernt. Und ganz konsequent ist das schiffförmige „Santuari de Montferri“ nach dem Kloster in Montserrat ausgerichtet.

Von der Aussichtsplattform der Wallfahrtskirche in Montferri sind die unendlich scheinenden nun abgeernteten Weinfelder gut zu sehen.

Freixenet ist bekannt für spanischen Schaumwein. Leider ist die Produktion in Sant Sadurní d’Anoia (nordwestlich von Barcelona) heute nicht zu besichtigen.

Für uns geht es daher weiter in den Nationalpark Montserrat. Morgen wollen wir dort das Kloster besichtigen.

Montserrat ist eine etwa 10 Kilometer lange und 5 Kilometer breite Gebirgskette in der Provinz Barcelona. Sie erhebt sich aus dem hügeligen Hinterland der katalanischen Hauptstadt Barcelona. Die Gebirgskette ist Teil des Katalanischen Vorküstengebirges.

Kurz vor dem Kloster finden wir im Nationalpark Montserrat einen schönen Stellplatz in den Bergen und werden von der aufgehenden Sonne geweckt.

Bis zum Kloster sind es nur noch wenige Kilometer. Dabei genießen wir einen schönen Ausblick ins Tal. 

Bei sonnigem aber kaltem Wetter besuchen wir die Abtei. Der Parkplatz verrät bereits, dass wir nicht alleine sind. Obwohl es nun nicht die Hauptreisezeit ist, wird das Kloster von vielen Menschen unterschiedlicher Nationen aufgesucht.

Die Benediktinerabtei Santa Maria de Montserrat liegt auf 721 Metern Höhe im gleichnamigen Gebirge, etwa 40 km nordwestlich von Barcelona im äußersten Süden der Comarca Bages. Heute leben dort etwa 80 Mönche nach der Regula Benedicti. Im Kloster wird die aus dem 12. Jahrhundert stammende Mariendarstellung „Unsere Liebe Frau von Montserrat“, im Volksmund La Moreneta („Die Braune“) genannt, von zahlreichen Wallfahrern verehrt. Als bedeutendes Zentrum katalanischer Kultur ist Montserrat auch über die katholische Kirche hinaus von hoher symbolischer Bedeutung.

Der Zutritt zur Basilika ist während der Messe für Touristen nicht erlaubt …

… wir nahmen jedoch am Gottesdienst teil. Zwar verstanden wir kein Wort, weil er in katalonisch gehalten wurde, doch es war ein beeindruckender Gottesdienst mit Abendmahl. 

Richtung Manresa verlassen wir den Nationalpark Montserrat und blicken noch einmal zurück auf das imposante Bergmassiv.

Unser Standort am 23.11.2023

Auch hier in Katalonien bedienen wir uns gerne der Informationen vom ADAC, die übrigens für Mitglieder auch online als App zur Verfügung stehen.

Diese Fahne* sehen wir hier häufiger.

Die Estelada* dient als ein Symbol der Unabhängigkeit Kataloniens und wird von den Unabhängigkeitsbefürwortern verwendet. Die Flagge zieren vier rote Streifen auf goldenem, beziehungsweise gelben Grund sowie ein blaues Dreieck mit einem weißen Stern.

* Die Estelada ist eine weit verbreitete Weiterführung der Senyera, der offiziellen Flagge der autonomen spanischen Region Katalonien.

In Tona nächtigen wir auf einem schönen und ruhigen Platz unterhalb vom Castell.

Der Aufstieg zum Castell de Tona war schweißtreibend. Leider ist das Castell heute geschlossen. Die romanische Kirche Sant Andreu del Castell de Tona auf dem ehemaligen Burgberg stammt aus dem 9. Jahrhundert.

Die Verkehrsführung in Spanien ist manchmal erklärungsbedürftig, so auch hier. Wer scharf rechts abbiegen will, muss zunächst nach links ausscheren.

Auch die Fußgängerüberwege haben es in sich. Sie sind vorangekündigt (aber nicht immer) und die Geschwindigkeit wird auf 30 km/h reduziert, doch wer sich nicht daran hält hebt im wahrsten Sinne des Wortes ab. Denn eine Überhöhung von etwa 10 cm sind für das Fahrwerk bei schnellerer Fahrt nicht wirklich zuträglich.

Der nächste Überweg kann schon wieder anders aussehen. Aber man fährt auf jeden Fall langsamer, denn auch hier würde es mächtig rumpeln. Als Fußgänger kann man sich aber darauf verlassen, dass die Autofahrer den Fußgängern wirklich Vorrang gewähren.

Im Nationalpark Montseny geht es am Pass Coll Formic auf 1.145 m hoch.

Baustellen werden hier meistens ganz analog geregelt. Und der LKW-Fahrer lotst uns versiert und sicher an seinem Fahrzeug vorbei.

Nun geht es für uns zurück zur Küste. Die Costa Brava ist unser Ziel. Die Costa Brava (katalanisch und spanisch für „wilde Küste“) ist der nordöstlichste Streifen der spanischen Mittelmeerküste in der autonomen Region Katalonien. Die etwa 220 Kilometer lange Costa Brava ist touristisch sehr beliebt und reicht von den Ausläufern der Pyrenäen an der französisch-spanischen Grenze bei Portbou nach Süden und Südwesten bis zur Tordera-Flussmündung bei Blanes.

Im Sommer sind die Strände der Costa Brava sehr beliebt, doch nun ist es zum Baden zu kalt.

Wir folgen der küstennahen Straße von Arenys de Mar bis Lloret de Mar. Doch hier verlassen wir die Küste wieder und fahren nördlich Richtung Girona.

Die Universitätsstadt Girona liegt in Katalonien im Nordosten Spaniens am Fluss Onyar. Sie hat gut 100.000 Einwohner und ist für ihre aus dem Mittelalter stammenden Bauwerke, die von einer Mauer umgebene Altstadt (Barri Vell) und die römischen Überreste der Festung Força Vella bekannt. Ein Fußweg entlang der alten Stadtmauer führt uns an gepflegten Gärten vorbei. Hier stehen auch einige Wachtürme, von denen wir bei schönstem Wetter einen guten Blick auf die Stadt haben.

Die Kathedrale Santa Maria von Girona ist die Haupt- und Bischofskirche des Bistums Girona. Wir schauen sie uns von der Stadtmauer aus an. Später besuchen wir sie natürlich auch.

Die Kathedrale ist das absolut dominierende Bauwerk der Stadt Girona, unabhängig davon, aus welcher Richtung man sie betrachtet. Sie steht außerhalb des alten Stadtzentrums auf dem Platz neben der Nordmauer, wo die Römer das Forum des alten Kastells Gerunda errichtet hatten. Sie stellt den obersten Punkt der terrassenförmigen, historischen Stadtbebauung dar, die sich über einen Felsabhang mit 60 m Höhenunterschied auf 300 m Länge bis zum Fluss Onyar hinunterzieht.

Die Seitenkapellen der Kathedrale sind beeindruckend.

Eine der imposantesten Kirchen Spaniens. Mit 23 m hat sie das breiteste Schiff einer gotischen Kirche in Europa. Der Hochaltar aus dem 16. Jh. ist aus Silber und mit Edelsteinen besetzt. Allein 30 Seitenkapellen mit wertvollen Gemälden umgeben den Kreuzgang im Innern. Noch viele andere Schätze birgt die Kirche, wie z.B. einen Wandteppich aus dem 12. Jh.

Wandteppich aus dem 12. Jh.

Die bunten Häuser am Fluss Onyar sind hübsch anzuschauen.

Von Girona aus fahren wir weiter Richtung französischer Grenze. Morgen wollen wir sie passieren. Doch heute bleiben wir noch eine letzte Nacht in Spanien und finden einen schönen Nachtplatz direkt neben einem Weinfeld.

Unsere Übernachtungsplätze in Nordost-Spanien.

Unsere letzte Nacht in Spanien verbringen wir kurz vor der Grenze nach Frankreich. Es war eine kalte sternenklare Vollmondnacht.

Am Morgen scheint wieder die Sonne und wir genießen den Blick auf die Pyrenäen.

Die Pyrenäen sind eine Bergkette, welche die Iberische Halbinsel vom Rest Europas trennt. Sie erstreckt sich vom Mittelmeer bis zum Atlantik über mehr als 430 km zwischen Spanien und Frankreich und ihre Gipfel erreichen eine Höhe von über 3.400 m. 

Aus Portugal kennen wir bereits Korkeichen, dass wir sie hier oben in Nordost-Spanien noch antreffen überrascht uns.

Der kleine Grenzübergang in Le Perthus ist natürlich nicht besetzt. Ohne Kontrolle reisen wir nach Frankreich ein.

Bevor wir unsere Tour in Frankreich fortsetzten, richten wir hier eine neue Seite auf unserer Homepage ein:

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© Uwe und Anita on Tour