Die Mitte und der Süden

Von der Coromandel-Halbinsel über Waihi, Mount Maunganui, Te Puke, Rotorua, Taupo, Turangi, Tongariro NP, 

Auf der SH 2 fahren wir weiter gen Süden und kommen an der stillgelegten Tagebau-Goldmine in Waihi vorbei. Die 30.000 Einwohner-Stadt liegt in der Region Bay of Plenty, die maßgeblich durch den Goldbergbau geprägt wurde. Die gesamte Region war einmal eines der bedeutendsten Goldbergbaugebiete der Erde. Zahlreiche Goldfunde sorgten in den 1870er Jahren für einen starken Bevölkerungszuwachs. Auch das Stadtgebiet von Waihi entwickelte sich rasch, nachdem auf dem Pukewa Hill das erste Gold gefunden wurde. Im Jahr 1952 wurde die Mine geschlossen und hatte bis dahin insgesamt rund 174.160 Kilogramm Gold und 1.193.180 Kilogramm Silber aus über 11,932 Millionen Tonnen Erz geliefert. Die Goldvorkommen waren zwar noch nicht erschöpft, doch angesichts des damaligen Goldpreises ließen sich die völlig veralteten Anlagen nicht mehr rentabel betreiben. Aufgrund des aktuellen Goldpreises von 2.650 $ (Stand: 10/2024) ist es wohl eine Frage der Zeit, wann die Mine wieder öffnet.

Vergangener Goldrausch in Waihi.

In Mount Maunganui stehen wir auf einem ausgezeichneten Campingplatz direkt am Fuße des gleichnamigen erloschenen Vulkans. Der ruhige, auf einer Halbinsel gelegene Vorort Mount Maunganui ist bekannt für den Vulkan, der von den Maori als heilig angesehen wird. Von den Wanderwegen am Berg, haben wir bei bestem Wetter eine sehr schöne Aussicht auf das Meer und den Ort. Die Brandung am langen, sandigen Main Beach zieht Surfer an, während sich das ruhige Wasser am Pilot Bay Beach (Hafengegend) zum Paddleboarding eignet. Im Schwimmbad Mount Hot Pools, der direkt an den Campingplatz angrenzt, können wir uns nach der anstrengenden Bergtour am Abend im Salzwasserbecken entspannen.

Auf unserer Bergtour auf den 232 m hohen Mount Maunganui begegnen uns zahlreiche Schafe und Lämmer.

Von hier oben aus haben wir eine fantastische Sicht auf den Main Beach und die vorgelagerten Inseln.

Bei einem Streifzug durch den Ort Mount Maunganui sehen wir einen Aufsteller, mit dem auf die neu eingetroffe Frühjahrskollektion hingewiesen wird, in Deutschland hält dagegen der Herbst Einzug.

Auf unserer weiteren Fahrt kommen wir durch Te Puke.

Der Name Te Puke bedeutet übersetzt "Der Berg" und hier befindet man sich inmitten von "Kiwi Country", dem weltweit größten Anbaugebiet der kleinen grünen Vitaminbomben, die ursprünglich aus China stammen. Te Puke nennt sich stolz "Kiwi Fruit Capital of the world". Zu unterscheiden sind aber auf jeden Fall die grünen und die goldenen Kiwis, letztere sind wesentlich süßer.

Kiwis wachsen, ähnlich wie Wein an Rebstöcken. Sie sind aber sehr windempfindlich und daher werden sie hinter großen, bis zu 8 m hohen Hecken angebaut. Die Kiwis werden jedoch erst von April bis Juni geerntet.

Auch Avocados wachsen hier in der Bay of Plenty. Sie werden jetzt geerntet und auch an den Straßen zum Verkauf angeboten. Auch wir kaufen dort ein.

Auf unserer weiteren Fahrt säumen die riesigen Hecken unseren Weg.

Nein, es ist kein Spiegelbild. In Neuseeland fahren wir links und dementsprechend ist das Lenkrad auf der rechten Seite. Wir haben zwar unsere Navigation und auch ein Tablet mit TomTom-Navi dabei, doch mit der großen original Mercedes-Navigation (links im Bild) kommen wir sehr gut klar.

Bei den augenblicklichen Dieselpreisen (Ultimate Diesel) von knapp über 1,50 NZD, das sind lediglich 0,85 Euro, können wir noch eine Extrarunde auf Neuseeland drehen.

Als alte Kanuten interessieren uns natürlich Gewässer. Die Okere Falls sind jedoch nicht wirklich befahrbar, zumindest nicht für uns. Dafür erreichen wir sie vom Parkplatz an der SH 33 zu Fuß innerhalb von 15 Minuten. Die Stromschnelle liegt mitten im dichtbewachsenen Wald.

Rotorua liegt auf unserer Tour gen Süden. Die Stadt hat knapp 80.000 Einwohner mit 30% Maori und hat damit die höchste Dichte an Ureinwohnern. Rotorua liegt am gleichnamigen See, auf dem auch Wasserflugzeuge starten und landen. Bekannt ist die Region vor allem für ihre geothermische Aktivität und die reiche Maori-Kultur. Zu den Sehenswürdigkeiten im Whakarewarewa Valley von Te Puia gehören Blasen werfende Schlammlöcher und der 30 m hohe Pohutu-Geysir, der mehrmals am Tag ausbricht. In Te Puia befinden sich außerdem ein Maori-Museumsdorf und das New Zealand Maori Arts & Crafts Institute für traditionelle Schnitz- und Webkunst.

Den Campingplatz in Rotorua beziehen wir für zwei Tage. Er ist vorbildlich ausgestattet, mit Waschmaschinen und Trockner, die online über das Handy bezahlt und freigeschaltet werden. Und ebenfalls steht ein großer Gasgrill zu Verfügung. Heute wird gewaschen, getrocknet und gegrillt.

Der Campingplatz verfügt über einen durch Geothermie beheizten Pool.

Auf unserem Fußweg in die Stadt kommen wir durch den Kuirau Park. Hier brodelt es an allen Ecken und Kanten und manchmal riecht es nach Schefel, wie faule Eier.

Die Tourist-Information von Rotorua ist in einem schönen historischen Gebäude aus dem Jahr 1914 untergebracht.

Der Flughafen von Rotorua (ROT) feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. In dieser Festwoche wurden dazu zahlreiche alte Maschinen eingeflogen.

Heute Abend waren zusammen mit der ganzen Gruppe bei einer typischen kulturellen Maori-Veranstaltung mit einer Haka-Aufführung. Auch wenn es touristisch angelegt war, konnten wir in die Geschichte, Kultur und Bräuche der indigenen Maori eintauchen. Ein echtes Erlebnis.

Wir verfolgen die Vorführungen und lauschen den Gesängen der Maori.

Bei der typischen Haka-Aufführung waren wir den Maori ganz nah.

Es ist schon echt klasse, was SeaBridge für uns auf dieser Tour bis ins letzte Detail geplant hat und von unserer Reiseleitung Jan und Simone mit einem Größtmaß an individueller Freiheit umgesetzt wird. Ein echtes Dankeschön an das gesamte SeaBridge-Team. 

Hier geht es mit einem Klick auf das Logo zu der SeaBridge-Homepage:

Wir sind immer noch auf der Nordinsel unterwegs.

Unser aktueller Standort am 05.10.2024.

Das Waimangu Valley ist ein Grabenbruch etwa 25 km südlich von Rotorua. Es entstand 1886 durch einen Ausbruch des Mount Tarawera. Durch die Eruption entstand ein 17 km langes Tal, das vom Besucherzentrum durch den heutigen Lake Rotomahana hindurch reichte. 22 Krater entlang des Grabens brachen gleichzeitig aus. Heute sehen wir sie uns auf einem 2-stüdigen Fußmarsch an und werden von einem Bus wieder zum Besucherzentrum zurückgefahren.

Der Inferno Crater besticht mit seiner leuchtend türkiesen Farbe.

Der Wasserpegel des Inferno Craters schwankt in einem 38-tägigen Rhythmus. 3-4 Wochen lang steigt das Wasser bis zum Rand des Kraters, 2-3 Tage fließt das Wasser über Ablauf ab, um dann in 15 Tagen wieder bis 8 Meter unter den Rand zu sinken. Das Wasser ist 80 °C heiß und beim maximalen Wasserstand ist der See 30 m tief. 

Das Waimangu Valley ist das jüngste Thermalgebiet der Welt. Dort sehen wir uns die Sulfataren und Mofetten an.

Die Kühe in Neuseeland sind echt neugierig …

… und Alpakas gibt es hier auch.

Das Geothermiekraftwerk Wairakei wurde 1958 als weltweit erstes seiner Art (Nassdampf) gebaut und befindet sich derzeit im Besitz von Contact Energy. Die Gesamtkapazität des Kraftwerks beträgt 181 MW. Das Kraftwerk soll in Kürze auslaufen und durch das Geothermiekraftwerk Te Mihi ersetzt werden. 

Von der Besucherplattform aus haben wir einen guten Überblick über die gesamte Anlage des Geothermiekraftwerks.

Der Waikato ist Neuseelands längster Fluss und fließt normalerweise gemächlich und auf bis zu 100 Metern Breite vom Lake Taupo gen Norden. Kurz vor den Huka Falls muss das Wasser allerdings durch eine enge Schlucht aus hartem Vulkangestein - in etwa so, als würde das Wasser durch einen engen Feuerwehrschlauch gepresst. Das ansonsten ruhige Wasser donnert hier mit hoher Geschwindigkeit durch den schmalen Steinkanal und schießt dann über die 11 Meter hohen Huka Falls in das Fallbecken. 

Eine Fußgängerbrücke am oberen Ende des Wasserfalls bringt uns nah ans Geschehen heran und wir können sehen, wie 220.000 Liter Wasser pro Sekunde den Wasserfall hinabgespült werden. 

Heute fahren wir nur eine kurze Etappe. Von Taupo zum Tongariro Nationalpark sind es nur etwa 100 km. Das Roadbook ist gut beschrieben und auf der nebenstehenden Karte (die nicht maßstäblich ist) können wir den Streckenverlauf mit Kilometerangaben schnell erfassen.

Auf Google wird unsere heutige Strecke im Original angezeigt. Weite Abschnitte führen uns direkt am Lake Taupo entlang.

Der Lake Taupo ist der Kratersee eines vor rund 26.500 Jahren kollabierten Vulkans und der größte See des Landes. Er ist 40 km lang, 28 km breit und hat eine Fläche von 622 km². Im Vergleich dazu ist der Bodensee „nur“ 536 km² groß.

Achtung: Kiwi kreuzen unseren Weg. Aber nur in der Dunkelheit und so bekommen wir die nachtaktiven Tiere leider nicht zu sehen.

Bei Regen erreichen wir unser heutiges Tagesziel den Tongariro Nationalpark.

Das Chateau Tongariro ist ein Baudenkmal ganz in der Nähe unseres heutigen Campingplatzes. Am 5. Februar 2023 schloss das 100-Betten Chateau Tongariro seine Pforten. Mängel in der Erdbebensicherheit des Gebäudes machten diesen Schritt notwendig. 

Das Skigebiet Whakapapa ist das größte Skigebiet Neuseelands. Es befindet sich im Tongariro Nationalpark am Mt Ruapehu, dem mit 2.797 Metern höchsten Berg der Nordinsel. Wir fahren mit unserem Mobil bis auf 1.642 m Höhe. Dort ist es windig und hat nur 5 °C. zum Glück liegt unser heutiger Campingplatz windgeschützter und etwas niedriger. Aber auch hier haben wir am Nachmittag weniger als 10 °C und diese Nacht soll es sogar nur 5 °C werden, zum Glück Plus.

Nebel und Wind oben auf dem Berg.

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© Uwe und Anita on Tour