Die Westküste

Von Kaiteriteri über Motupiko, Westport, Charleston, Greymouth, Hokitika und Franz-Josef bis nach Haast.

Von Kaiteriteri aus setzten wir unsere Fahrt weiter Richtung Süden fort. Zunächst geht es am Abel Tasman National Park entlang und dann vorbei an großen Obstplantagen und Hopfenfeldern.

Die Hopfenfelder sind fein säuberlich angelegt, nun müssen nur noch die Pflanzen austreiben.

Hopfen ist ein sommergrüner Schlinger und vor allem durch die Bierherstellung bekannt. Im Gegensatz zu den meisten anderen mehrjährigen Kletterpflanzen ist er eine Staude, d.h. er entwickelt keine den Winter überdauernden Äste oder Zweige, sondern treibt jedes Frühjahr neu aus dem Wurzelstock aus.

Die Landschaft ist einzigartig und das saftige Grün der Wiesen ist immer wieder schön anzusehen. Da finden die Schafe genügend Nahrung.

Die 1892 erbaute anglikanische Kirche St. George sehen wir uns an, leider nur von außen. Sie liegt an der State Highway 6 in Motupiko. Die Kirche hat einen separaten Glockenturm auf der Rückseite des Grundstücks in der Nähe des Eingangs zum Kirchengebäude. 

Die Baustellenabsicherungen sind hier in Neuseeland vorbildlich. Doch es erschließt sich uns nicht, warum Ampeln aufgestellt werden die durch händische Fernsteuerung durch das Baustellenpersonal zu schalten sind.

Etwas Mut gehört schon dazu: wir überqueren Neuseelands längste Drahtseilbrücke auf der 110 m langen Buller Gorge Swingbridge. Sie schwebt 19 m über dem mächtigen Buller River. 

Die SH 6 verläuft über weite Strecken, landschaftlich sehr schön, immer am Buller River entlang. Er ist einer der längsten Flüsse Neuseelands und fließt 177 km vom Lake Rotoiti durch zwei Schluchten, den Upper Buller Gorge und Lower Buller Gorge.

Manchmal wir es eng auf der SH 6.

Am Cape Foulwind sehen wir uns den Leuchtturm an …

… und lassen uns die frische Seeluft um die Nase wehen.

Am Abend genießen wir einen sehr schönen Sonnenuntergang am Strand von Westport.

Heute geht es weiter auf der SH 6, der Greate Coast Road, Richtung Süden. Die Strecke führt meistens direkt an der Küste entlang mit fantastischen Aussichten. Die Panoramastraße an der Westküste gilt als eine der schönsten weltweit. Wir fahren zwischen Meer und Berghängen und besuchen eine verlassene Goldmine. 

Die 100 Kilometer lange Panoramaroute zwischen Westport und Greymouth ist die Lebensader der Westcoast, die noch den rauen Charme der neuseeländischen Pionier-Ära hat.

Diese einzigartige Strecke wir von vielen Urlaubern befahren, die in ihrem Heimatland auf der rechten Seite fahren. Daher sind als Erinnerung an den Linksverkehr häufig Pfeile auf den Richtungsfahrbahnen aufgebracht.

Das Freedom Camping ist in Neuseeland verbreitet und mit den entsprechend ausgestatteten Fahrzeugen (Abwassertank und Toilette muss vorhanden sein) auch zugelassen. Einige Gegenden sind dafür allerdings gesperrt - so auch Teilstrecken an der Westcoast.

Ein Abstecher in Mitchells Gully Gold Mine versetzt uns in die Ära des Goldrauschs. 

Diese kleine, privatgeführte Goldmine liegt direkt an der Greate Coast Road und war uns einen Zwischenstopp wert, um einen Einblick in das damalige Goldgeschäft zu erlangen. Dort erkunden wir auf eigener Faust die Goldmine. Der Weg führte uns durch alte Tunnel, vorbei an einer Wassermühle und Unterkünfte der Schürfer. Diese Mine war der Ausgangspunkt des Goldrauschs in Neuseeland von 1866-1870.

Es gibt viele Lookouts, an denen wir prima parken und den tollen Blick aufs Meer genießen können. Doch auch vom Auto aus haben wir immer wieder eine fantastische Sicht auf die Tasmanische See.

Jeder neue Lookout bietet eine wirklich tolle Aussicht, an der wir uns kaum sattsehen können. Natürlich trägt das heutige gute Wetter auch dazu bei.

Den Truman Treck lassen wir uns nicht entgehen. Er führt von der SH 6 etwa 1 km durch einen dichtbewachsenen Wald, der uns an ein Tropenhaus im botanischen Garten erinnert.

Am Ende des Truman Treck werden wir mit einem großartigen Blick auf die Tasmanische See belohnt.

An der Greate Coast Road reihen sich sehenswerte Ausblicke aneinander. Hier besuchen wir die Pancake Rocks mit den Blowholes.

Die Pancake Rocks sind eine Felsformation im Paparoa-Nationalpark etwa 40 Kilometer nördlich von Greymouth. Direkt an der Tasmansee gelegen, sehen die Felsen aus wie übereinander geschichtete Eierkuchen, wodurch sie zu ihrem Namen haben. Das Wasser der Brandung bricht sich an den zahlreichen Felsnasen, in Höhlen und Ausspülungen und drückt zurückfließendes Wasser und durchströmende Luft durch enge Löcher und Röhren im Felsen, was oberhalb der Felsen als Blowholes sicht- und durch starkes Zischen in der Luft hörbar wird. Und bei dem heutigen schönen Wetter entstehen sogar Regenbogen - ein absolutes Highlight.

Unser Standort am 16.10.2024.

Nun sind wir schon seit einer Woche auf der Südinsel und haben schon sehr viel gesehen und erlebt. Die Südinsel Neuseelands ist bekannt für ihre Berge, Seen und Gletscher. Die sogenannten Südlichen Alpen sind die Heimat des 3.724 m hohen Aoraki/Mt. Cook und ziehen sich über die gesamte Länge der Insel hin. Im Norden befindet sich der Abel-Tasman-Nationalpark mit seinen Wanderwegen und der Möglichkeit zu Bootstouren. Die Südinsel ist nur spärlich besiedelt. Obwohl ihre Fläche fast der Hälfte der Fläche Deutschlands entspricht, leben auf der Südinsel nur etwa so viele Menschen wie in Köln.

Die Südinsel Neuseelands.

Es geht weiter auf der SH 6 Richtung Süden. In Greymouth wechselt er seinen Zusatznamen in Glacier Highway, bleibt aber weiterhin landschaftlich sehr schön.

In Hokitika umrunden wir den auf einem Kreisverkehr stehenden Uhrenturm aus dem Jahre 1903.

Ein lohnenswerter Abstecher nach Hokitika George, der uns lange in Erinnerung bleiben wird.

Die bezaubernde Hokitika Gorge mit ihrem strahlenden, türkisblauen Wasser ist ein wahrer Geheimtipp. Nur sehr wenige Touristen verirren sich hierher. Doch im Roadbook von SeaBridge wurde darauf hingewiesen und wir folgten dem Tipp. Ein wunderschöner einfacher Wanderweg führte uns durch die Hokitika Gorge, ihren dichten Laub- und Regenwald und über eine neue Hängebrücke. Die beeindruckende, milchig blaue Farbe des Flusses in der Schlucht stammt vom Gesteinssediment der umliegenden Gletscher.

Das strahlend türkisblaue Wasser in der Schlucht Hokitika Gorge ist echt beeindruckend.

Bekanntlich habe ich auch einen Trecker (Güldner Baujahr 1957), doch der ist besser in Schuss. 

Die Küstenstraße lässt sich gut fahren und ist recht abwechslungsreich. Der Strand grenzt oft direkt am dichten Regenwald.

Das touristisch geprägte Örtchen Franz-Josef, mit lediglich 450 Einwohnern, ist das Tor zum gleichnamigen Gletscher. Hier übernachten wir auf dem wunderschönen Campground Rainforest, der mitten in einem kleinen Regenwald liegt.  

Wolken versperren die Sicht auf den oberen Teil des Gletschers und leider kommen auch wir nicht näher an den 10 km langen Weltnaturerbe Franz-Josef-Gletscher heran …

… ein Rancher (aus Pappe) verwehrt uns den weiteren Weg.

Der Lake Matheson ist ein kleiner See nahe der Westküste der Südinsel in der Nähe von Franz-Josef. Er ist berühmt dafür, dass von Nordwesten gesehen sich Aoraki/Mount Cook und Mount Tasman auf der Wasseroberfläche spiegeln. Das sehen wir uns natürlich an.

Links der 3.497 m hohe Mount Tasman und rechts der mit 3.724 m höchste Berg Neuseelands, der Aoraki/Mount Cook.

Bei der Umrundung des Lake Matheson haben wir das Gefühl mitten im Regenwald zu sein. Die Natur ist einzigartig.

Wir müssen nicht weit fahren, um uns den Fox-Gletscher anzusehen. Auch aus einer solchen Entfernung ist er beeindruckend.

Während des Großteils des 20. Jahrhunderts musste der Fox-Gletscher starke Verluste verzeichnen. Von 1985 bis 2007 dehnte sich der Gletscher überwiegend aus, seit 2009 schmilzt er aber wieder. Als Grund für diese Schwankungen wird die für Gletscher ungewöhnlich hohe Geschwindigkeit von Fox-Gletscher und Franz-Josef-Gletscher genannt. Der Fox-Gletscher schiebt sich mit einem Meter pro Woche vorwärts.

Auf unserer weiteren Fahrt gen Süden sind wir von der Landschaft echt begeistert. Hier grenzt der Strand der Tasmanischen See oft direkt an einen Regenwald. 

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© Uwe und Anita on Tour