Die Westküste
Von Kaiteriteri über Motupiko, Westport, Charleston, Greymouth, Hokitika und Franz-Josef bis nach Haast.
Von Kaiteriteri aus setzten wir unsere Fahrt weiter Richtung Süden fort. Zunächst geht es am Abel Tasman National Park entlang und dann vorbei an großen Obstplantagen und Hopfenfeldern.
Hopfen ist ein sommergrüner Schlinger und vor allem durch die Bierherstellung bekannt. Im Gegensatz zu den meisten anderen mehrjährigen Kletterpflanzen ist er eine Staude, d.h. er entwickelt keine den Winter überdauernden Äste oder Zweige, sondern treibt jedes Frühjahr neu aus dem Wurzelstock aus.
Die SH 6 verläuft über weite Strecken, landschaftlich sehr schön, immer am Buller River entlang. Er ist einer der längsten Flüsse Neuseelands und fließt 177 km vom Lake Rotoiti durch zwei Schluchten, den Upper Buller Gorge und Lower Buller Gorge.
Heute geht es weiter auf der SH 6, der Greate Coast Road, Richtung Süden. Die Strecke führt meistens direkt an der Küste entlang mit fantastischen Aussichten. Die Panoramastraße an der Westküste gilt als eine der schönsten weltweit. Wir fahren zwischen Meer und Berghängen und besuchen eine verlassene Goldmine.
Ein Abstecher in Mitchells Gully Gold Mine versetzt uns in die Ära des Goldrauschs.
Diese kleine, privatgeführte Goldmine liegt direkt an der Greate Coast Road und war uns einen Zwischenstopp wert, um einen Einblick in das damalige Goldgeschäft zu erlangen. Dort erkunden wir auf eigener Faust die Goldmine. Der Weg führte uns durch alte Tunnel, vorbei an einer Wassermühle und Unterkünfte der Schürfer. Diese Mine war der Ausgangspunkt des Goldrauschs in Neuseeland von 1866-1870.
Jeder neue Lookout bietet eine wirklich tolle Aussicht, an der wir uns kaum sattsehen können. Natürlich trägt das heutige gute Wetter auch dazu bei.
Am Ende des Truman Treck werden wir mit einem großartigen Blick auf die Tasmanische See belohnt.
An der Greate Coast Road reihen sich sehenswerte Ausblicke aneinander. Hier besuchen wir die Pancake Rocks mit den Blowholes.
Die Pancake Rocks sind eine Felsformation im Paparoa-Nationalpark etwa 40 Kilometer nördlich von Greymouth. Direkt an der Tasmansee gelegen, sehen die Felsen aus wie übereinander geschichtete Eierkuchen, wodurch sie zu ihrem Namen haben. Das Wasser der Brandung bricht sich an den zahlreichen Felsnasen, in Höhlen und Ausspülungen und drückt zurückfließendes Wasser und durchströmende Luft durch enge Löcher und Röhren im Felsen, was oberhalb der Felsen als Blowholes sicht- und durch starkes Zischen in der Luft hörbar wird. Und bei dem heutigen schönen Wetter entstehen sogar Regenbogen - ein absolutes Highlight.
Unser Standort am 16.10.2024.
Nun sind wir schon seit einer Woche auf der Südinsel und haben schon sehr viel gesehen und erlebt. Die Südinsel Neuseelands ist bekannt für ihre Berge, Seen und Gletscher. Die sogenannten Südlichen Alpen sind die Heimat des 3.724 m hohen Aoraki/Mt. Cook und ziehen sich über die gesamte Länge der Insel hin. Im Norden befindet sich der Abel-Tasman-Nationalpark mit seinen Wanderwegen und der Möglichkeit zu Bootstouren. Die Südinsel ist nur spärlich besiedelt. Obwohl ihre Fläche fast der Hälfte der Fläche Deutschlands entspricht, leben auf der Südinsel nur etwa so viele Menschen wie in Köln.
Ein lohnenswerter Abstecher nach Hokitika George, der uns lange in Erinnerung bleiben wird.
Die bezaubernde Hokitika Gorge mit ihrem strahlenden, türkisblauen Wasser ist ein wahrer Geheimtipp. Nur sehr wenige Touristen verirren sich hierher. Doch im Roadbook von SeaBridge wurde darauf hingewiesen und wir folgten dem Tipp. Ein wunderschöner einfacher Wanderweg führte uns durch die Hokitika Gorge, ihren dichten Laub- und Regenwald und über eine neue Hängebrücke. Die beeindruckende, milchig blaue Farbe des Flusses in der Schlucht stammt vom Gesteinssediment der umliegenden Gletscher.
Das touristisch geprägte Örtchen Franz-Josef, mit lediglich 450 Einwohnern, ist das Tor zum gleichnamigen Gletscher. Hier übernachten wir auf dem wunderschönen Campground Rainforest, der mitten in einem kleinen Regenwald liegt.
Der Lake Matheson ist ein kleiner See nahe der Westküste der Südinsel in der Nähe von Franz-Josef. Er ist berühmt dafür, dass von Nordwesten gesehen sich Aoraki/Mount Cook und Mount Tasman auf der Wasseroberfläche spiegeln. Das sehen wir uns natürlich an.
Während des Großteils des 20. Jahrhunderts musste der Fox-Gletscher starke Verluste verzeichnen. Von 1985 bis 2007 dehnte sich der Gletscher überwiegend aus, seit 2009 schmilzt er aber wieder. Als Grund für diese Schwankungen wird die für Gletscher ungewöhnlich hohe Geschwindigkeit von Fox-Gletscher und Franz-Josef-Gletscher genannt. Der Fox-Gletscher schiebt sich mit einem Meter pro Woche vorwärts.