Namibia – Der Nordwesten 

Von Okaupuejo über Outjo und Omaruru, Omanduba, Windhoek, Okahandja, Kiribib, Usakos und Spitzkoppe bis nach Swakopmund.

Nach dem Verlassen des Etosha Nationalparks steuern wir zunächst eine Reifenwerkstatt an um meinen Reifen flicken zu lassen. Wan weiß ja nie was noch kommt.

Es geht Richtung Outjo und wir kommen dabei an großen Termitenhügeln vorbei. Wir haben gelernt, dass der oberirdische Teil lediglich der Klimatisierung dient und die Termiten im weitaus größeren unterirdischen Bereich wohnen.

Auf unserem weiteren Weg nach Omaruru hätte die Navigation uns fast eine „Abkürzung“ geschickt, doch die ca. 30 km Ersparnis wäre eine Gravelroad gewesen. Da bevorzugten wir doch den Asphalt. 

Der gut 10.000 Einwohner zählende Ort Omaruru liegt auf beiden Seiten des gleichnamigen Flusses. Zu dieser Zeit ist er jedoch vollkommen trocken und wir können einfach durch das Flussbett fahren um zu unserem Stellplatz zu gelangen.

Nach wenigen 100 Metern kommen wir zum schön gelegenen River Guesthouse, welches von Ecki, einem Deutschen, geführt wird. Bei 35 °C ist der Pool dort echt zu empfehlen.

In Namibia stoßen wir überall auf deutsche Wurzeln, ob wir mit Menschen reden, die ausgezeichnet deutsch sprechen - übrigens ist Deutsch ein Unterrichtsfach in der Schule - oder ob es Bezeichnungen von Gaststätten (Mecklenburger Hof) oder Autobahnausfahrten (Teufelsschlucht) sind. Deutsch ist hier allgegenwärtig.

Das Wronsky Haus im Ort ist sehenswert. Es ist ein Café, Restaurant und vor allen Dingen ein Ort des Kunsthandwerks mit dem Charm vergangener Zeiten. Es lädt zum Trödeln und Verweilen ein.

Hier finden wir sogar eine alte Wringmaschine von Miele und deutsche Literatur mit dem Titel "Deutsche fern der Heimat".

Ein deutscher Auswanderer hat im Ort eine Wurzelschnitzerei aufgemacht und gibt damit einigen Einheimischen Lohn und Brot. 

Wer in Afrika ein Fahrrad sein Eigen nennt ist schon ganz weit vorne. Doch auf den sandigen Schotterstraßen ist das Vorankommen nicht ganz einfach.

Auch für uns ist es heute nicht ganz einfach. Zu unserm Platz in Omanduba führt lediglich eine 45 km lange (unvorstellbar schlechte) Gravelroad. Was ganz selten vorkommt - wir fahren im Konvoi. 

Für die Strapazen der Anfahrt werden wir mit einem wunderschönen, jedoch spartanisch ausgestatteten Stellplatz, in schönster Umgebung belohnt. Hier beim abendlichen Briefing mit Lagerfeuer.

Von den Bergen haben wir einen schönen Blick auf unser Camp.

In dieser verlassenen Gegend huschen bunte Eidechsen über die Felsen.

Am Abend bekommen wir Besuch von den San, die uns mit einem Tanz erfreuen.

San ist eine Sammelbezeichnung für einige indigene Ethnien im südlichen Afrika, die ursprünglich als reine Jäger und Sammler lebten. Das Wort „San“ geht auf eine Bezeichnung der Nama Südafrikas zurück und bedeutet so viel wie „jene, die etwas vom Boden auflesen“.

Wir genießen das Lagerfeuer und schauen noch lange in den wunderschönen Sternenhimmel.

Mitten im Nirgendwo ein schöner Sonnenaufgang.

Die San kommen am Morgen nochmals zu uns und wir unternehmen mit ihnen einen zweistündigen Fußmarsch durch ihr angestammtes Gebiet. 

Sie zeigen uns wie geschickt sie mit Pfeil und Bogen umgehen können, erklären uns die Felsmalereien ihrer Vorfahren, zünden ein Feuer an und veranschaulichen uns das Fallenstellen. Es war echt beeindruckend. 

Wir verlassen das Gebiet der San und es geht weiter Richtung Windhoek. 15 km vor der Hauptstadt von Namibia schlagen wir für zwei Tage unser Lager auf der Gästefarm Elisenheim auf.

November 2025

Heute fahren wir mit Kleinbussen nach Windhoek weiter. Die knapp 500.000 Einwohner zählende Stadt ist das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes. Dort lassen wir uns von einer deutschsprachigen Fremdenführerin über die Hauptstadt Namibias informieren. Sie erzählt, die Stadt liegt im Windhoeker Becken, dem annähernd geographischen Mittelpunkt des Landes, eingefasst zwischen den Erosbergen im Nordosten, den Auasbergen im Süden und dem Khomashochland im Westen. 1840 wurde Windhoek erstmals urkundlich erwähnt und 1890 als moderne Stadt gegründet. Der Name Windhoek bedeutet so viel wie windige Ecke.

Unsere Führung beginnt am Bahnhof geht weiter zur geschichtsträchtigen Turnhalle, streift das Kaiserliche Landesvermessungsamt und wir kommen auch an der Kudu-Statue vorbei.

Die leider geschlossene Christuskirche können wir nur von außen sehen und ebenfalls das in der Nähe befindliche Unabhängigkeitsmuseum.

Windhoek sollte man gesehen haben, aber es gibt schönere und interessantere Städte.

Inzwischen haben wir etwa Halbzeit unserer Reise und gut 5.000 km zurückgelegt. Nun geht es weiter zur Spitzkoppe. Die Hauptstraßen dorthin sind gut ausgebaut. Doch auf Schlaglöcher ist immer zu achten. 

An den Hauptstraßen gibt es kleine Parkplätze mit Mülltonnen und überdachten Tischen. Die Sonne meint es hier fast immer gut.

Dank Kathi konnte ich meine Nummernschild-Sammlung weiter vervollständigen. Sie hat in Windhoek ein Namibia-Kennzeichen gefunden und mir gegeben. Danke Kathi. So habe ich nun Kennzeichen (v.o.) aus Südafrika, Botsuana und Namibia. Weil wir nur kurz in Simbabwe waren, hatte ich leider keine Zeit mir ein dortiges Kennzeichen zu beschaffen.

Nun sind wir auf dem Weg zur Spitzkoppe. Wir sind gespannt was dort. erwartet. 

Die Anfahrt zur Spitzkoppe ist jedenfalls abenteuerlich. Gravelroad mit Wellblechpiste soweit das Auge reicht.

Die Landschaft ist jedoch atemberaubend. Die Spitzkoppe ist ein Inselberg mit 1.728 m Höhe 120 km östlich von Swakopmund, der seine Umgebung 700 Meter überragt. Aufgrund ihrer markanten Form wird sie auch als das „Matterhorn Namibias“ bezeichnet und gehört zu den meistfotografierten Bergen des Landes.

Der Platz im Naturschutzgebiet verfügt jedoch über keine Infrastruktur: keine Wasser, keine Dusche, kein Strom, kein Internet, nur ein Plumpsklo. 

Aber die einzigartige Landschaft entschädigt das.

Sonnenuntergang an der Spitzkoppe.

Am Abend bekommen wir am Lagerfeuer Besuch von einer einheimischen Gesangsgruppe die uns echt begeistert und uns aktiv in ihre Darbietung mit einbindet.

Es geht weiter Richtung Swakopmund. Doch auch ein Grader macht die Straße zur Rückfahrt von der Spitzkoppe kaum besser. 

Nach heutigen 150 km erreichen wir Swakopmund. Hier werden wir drei Tage bleiben. Übrigens kommen wir aus einer Höhe von rund 1.400 m auf 0 Meter über NN und haben dadurch einen Temperatursturz von 35 °C auf 18 °C.

Historische Bedeutung erlangte die Stadt Swakopmund unter der deutschen Kolonialverwaltung als Teil der Kolonie Deutsch-Südwestafrika und als wichtigster Hafen für Einwanderer aus Deutschland. Heute zählt die hübsche Stadt an der Mündung des Swakop etwa 76.000 Einwohner und wird von Touristen gerne besucht - so auch von uns.

Unser Camp „Alte Brücke“ verfügt über alle Annehmlichkeiten. Hier gibt es Stellplätze auf grünem Rasen, Strom, Wäscheservice, Internet und sogar für jedes Paar ein eigenes Waschhaus direkt am Stellplatz.

Von der alten 275 m ins Meer hineinragenden Landungsbrücke in Swakopmund, meist als Jetty bezeichnet, haben wir einen schönen Blick auf die Stadt und die Namib-Wüste, die bis ins Meer geht.

Die Namib-Wüste liegt an der Südwestküste Afrikas und erstreckt sich über etwa 2.000 Kilometer von Nord nach Süd und variiert in der Breite zwischen 50 und 160 Kilometern. Sie bedeckt eine Fläche von rund 95.000 km² und ist bekannt für ihre hohen Sanddünen, die bis zu 300 Meter hoch sein können. Die Wüste beginnt direkt an der Küste des Atlantiks und ist eine der wenigen Küsten- und Nebelwüsten der Erde.

Heute unternehmen wir mit der gesamten Gruppe eine sehr interessante Tour in die Namib-Wüste. Dazu stehen uns einige geländegängige Allradfahrzeuge zur Verfügung. Doch wir „brausen“ nicht einfach nur durch die Wüste, sondern bekommen hautnah gezeigt, dass die Wüste lebt. An mehreren Haltepunkten bekommen wir viel von der Tierwelt zu sehen und fachkundig erklärt.

Impressionen aus der Namib-Wüste

Chamäleon in Aktion

Natur und Technik

Wir bleiben noch einen Tag in Swakopmund, eröffnen aber bereits jetzt eine neue Seite auf dieser Homepage:

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© Uwe und Anita on Tour