Namibia – Der Süden

Von Aus über Kolmanskop, Lüderitz, Diaz Point, Keetmanshoop, Fish River Canyon, Grünau und bis zur Grenze nach Südafrika in Noordoewer.

Die letzte Nacht haben wir in Aus verbracht. Nun geht es weiter Richtung Lüderitz. Doch zuvor legen wir noch einen Stopp in Kolmanskop ein.

Kolmanskop ist eine verlassene Geisterstadt, die vom Sturm und Sand zurückerobert wird.

Kolmanskop ist eine aufgegebene Siedlung in der Nähe von Lüderitz, die während des Diamantenrauschs im 20. Jahrhundert als reichste Stadt Afrikas galt. Die Stadt wurde 1908 durch die Entdeckung von Diamanten von der Lüderitz-Eisenbahn angefahren, was zu einem Boom führte, der jedoch nach kurzer Zeit zur Verfallung des Ortes führte. Heute ist Kolmanskop eine Geisterstadt, die von der Wüste zurückerobert wurde und als einzigartiges touristisches Highlight in Namibia gilt. Das sehen wir uns natürlich an.

Bei einer Führung bekommen wir die damalige Bedeutung von Kolmanskop erklärt. Doch als der „Diamantenrausch“ vorbei war, hat man Kolmanskop aufgegeben. 

Nun können wir uns die teilweise verfallenen Gebäude, die zum Teil bereits mit Sand, den der Wind hineingeblasen hat, selbst ansehen. Es gab eine Kegelbahn, ein Krankenhaus, eine Metzgerei und Bäckerei und sogar eine eigene Produktion von Stangeneis.

Kurz nach Kolmanskop kommen wir in die gut 16.000 Einwohner zählende Hafenstadt Lüderitz.

Weithin sichtbar ist die aus dem Jahre 1912 stammende Felsenkirche, die hoch über Lüderitz auf dem Diamantenberg thront.

In der Bergstraße können wir die bunten Häuser der kolonialen Architektur ansehen.

Hier gibt es auch das sehr gutes Restaurant Diaz Coffee, die hier an der Küste frische Austern zu günstigen Preisen servieren.

Unser IVECO hat bisher gut durchgehalten, dabei hat er schon viele schlimme Straßen erlebt. Doch wir hoffen, dass wir die meisten Gravelroads nun hinter uns haben.

In Diaz-Point erwartet uns ein ganz besonderer Stellplatz. Er liegt direkt auf einer Landzunge am Leuchtturm. Hier haben wir praktisch einen 270 Grad-Blick aufs Meer. Und zudem ist es angenehm frisch.

Und wieder mal ein sehr schöner Sonnenuntergang. Das ist zu dieser Zeit hier im südlichen Afrika übrigens nicht außergewöhnlich, aber für uns immer wieder schön.

Hier dürfen wir auch sehen, wie vier Flamingos ihre Füße im Südatlantik baden.

Nun geht es auf der der B 4 wieder zurück ins heiße Landesinnere. In Küstennähe ist mit Sandverwehungen zu rechnen. Wir haben jedoch Glück.

Die heutige Strecke ist recht eintönig. Sie wird hier und da mal abwechslungsreich durch die Sichtung eines Straußen oder auch eines Kojoten.

Eine weitere Abwechselung ist ein Tafelberg zur rechten Seite. Ansonsten geht die heutige 360 km lange Strecke fast immer geradeaus. Aber zum Glück ist der Asphaltbelag recht gut.

In Keetmanshoop dürfen wir im Köcherwald sowohl einen schönen Sonnenuntergag als auch am Morgen um 5:58 Uhr einen schönen Sonnenaufgang erleben.

Auch bei Tageslicht sehen die Köcherbäume sehr schön aus.

Hier im Köcherwald treffen wir auch auf Klippsliefer, die nach Aussage von unserem Reiseleiter York mit dem Elefanten verwandt sein sollen. Wer es glaubt.

Etwas nördlich von Keetmanshoop besuchen wir den Gigants Playground.

Es sieht aus, als hätten Riesen mit Bauklötzen gespielt.

Von den Schotterstraßen haben wir allmählich wirklich genug. Kaum vorstellbar, aber Staub zieht sogar bis in den Kühlschrank. 

Selten sehen wir Fahrräder. Aber sie werden auch für den Holztransport eingesetzt.

Schon lange haben wir kein Wasser mehr gesehen - und schon gar nicht in einer so großen Menge in einem Staudamm. Wir treffen uns hier am Naute Damm um von hieraus zur 2 km entfernten Naute Destille im Konvoi zu fahren.

Der Naute-Damm ist die drittgrößte Talsperre des Landes, mit einer Staumauer von etwa 450 Metern und einem Stauvolumen von 83,5 Millionen Kubikmetern. Der Damm staut den Löwenfluss, das große landwirtschaftlich genutzte Flächen umfasst, darunter den größten Dattelpalmenanbau Namibias. 

Dabei queren wir sogar eine Furt mit tatsächlich 5 cm Wasser.

In der Naute Destille verkosten wir namibischen Gin, der aus Datteln hergestellt wird. Ein echtes Geschmackserlebnis. Natürlich bekommen wir vorab als Grundlage auch eine Kleinigkeit zu essen und anschließend die Produktion fachkundig erklärt.

Auf dieser Strecke scheint schon lange keine Bahn gefahren zu sein. Dennoch steht an jedem Bahnüberhang ein Stoppschild, welches es zu beachten gibt. Auch die Brücken sind noch intakt.

Die gediegene Einrichtung im Canyon Roadhouse entspricht genau meinen Vorstellungen …

… und auch das Essen und der Service stimmen.

Zum Sonnenaufgang besteigen wir den nahegelegenen Berg und haben von dort aus auch einen schönen Blick auf unsere Stellplätze.

Auf dem urigen Stellplatz des Roadhouses sind die Waschgelegenheiten draußen.

Eine Stabheuschrecke, die am Spiegel sitzt, schaut mir beim Rasieren zu.

Heute werfen wir einen Blick in den Fish River Canyon.

Der Fischfluss-Canyon ist ein einzigartiges Naturwunder. Er erstreckt sich über eine Länge von etwa 160 Kilometern und eine Breite von 27 Kilometern, mit einer Tiefe von bis zu 550 Metern. Der Canyon ist der zweitgrößte der Welt und gilt als das größte ausgewaschene Flussbett Afrikas. 

Wenn die Schotterstraßen noch schlechter als schlecht werden gibt es manchmal sogar Schilder für die Wellblechpiste.

Die meisten Furten auf den Schotterstraßen sind zu dieser Jahreszeit einfach nur sandige Querrinnen. Bei einem zu erwartenden höheren Wasseranfall ist die Sohle betoniert. Zur Regenzeit stünden wir hier mitten im Wasser.

Unser letzter Tag in Namibia. Auf der gut ausgebauten, landschaftlich nicht sonderlich reizvollen aber wenig befahrenen B 1 geht es nun Richtung Südafrika.

Beim letzten Tanken auf Namibischer Seite geben wir die letzten Nam-Dollar (links) aus. In Namibia konnten wir entweder mit Nam-Dollar oder Südafrikanischen Rand (rechts) 1:1 bezahlen. In Südafrika wird der Nam-Dollar jedoch nicht akzeptiert.

Der Grenzübergang in Noordoewer ist nicht stark frequentiert und so reisen wir am 13.11.2025 ohne große Formalitäten nach gut 20 Minuten in Südafrika ein. Damit eröffnen wir eine neue Seite:

Druckversion | Sitemap
© Uwe und Anita on Tour